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Grenchner Buchhändlerin über «Sturz der Titanen»: «So macht Geschichte Spass»

Bei Ken Folletts Roman «Sturz der Titanen» konnte Buchhändlerin Laura Schelbert kaum mehr aufhören zu lesen. Das Buch hat ihre Sicht auf Historische Romane geändert.

Nadine Schmid
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Laura Schelbert ist fasziniert von Ken Folletts Sprache und Schreibstil. Sie hat das Buch verschlungen.

Laura Schelbert ist fasziniert von Ken Folletts Sprache und Schreibstil. Sie hat das Buch verschlungen.

Nadine Schmid

Eine Buchhändlerin kennt sehr viele Bücher, doch gibt es natürlich auch für sie die besonderen Schätze unter allen Werken. «Dieses Buch konnte ich nicht mehr aus der Hand legen», erklärt Laura Schelbert, die im arbeitet und täglich mit dem Zug nach Grenchen reist. Die Zeit im öffentlichen Verkehr kann sie prima für ihre Lektüre nutzen.

Doch dieses Buch las sie nicht nur beim Reisen. Es war so spannend, dass sie sogar in allen Pausen weitergelesen und es überallhin mitgenommen hat. Die Rede ist von «Sturz der Titanen» vom englischen Schriftsteller und Journalisten Ken Follett. «Eigentlich war ich bisher nicht so überzeugt von Historischen Romanen, doch dieses Buch hat meine Sicht geändert. So macht Geschichte Spass.»

Empfehlung von Kollegin

Buchhändler und Buchhändlerinnen empfehlen sich untereinander viele Bücher. Schelbert las dieses Buch genau auf eine solche Empfehlung. Die Figuren sind fiktiv, jedoch bemüht sich der Autor um ein realistisches Setting: So tauchen immer wieder reale Persönlichkeiten auf und es werden Ereignisse, die wirklich stattgefunden haben, eingebaut. Dazu kommt die genaue Recherche: Follett hat ein ganzes Rechercheteam, das für ihn arbeitet.

«Sturz der Titanen» spielt in Amerika und Europa während und kurz nach dem Ersten Weltkrieg. Im Fokus liegen vor allem fünf Familien. Beispielsweise wird die Geschichte eines walisischen Mädchens behandelt, das aus einer Bergarbeiterfamilie stammt und sich für Frauenrechte engagiert. Auf der anderen Seite begleitet der Leser einen jungen Mann, der als deutscher Offizier in den Krieg muss.

«Wie in einem Film»

«Folletts Schreibstil ist ausserordentlich, ich kam mir beim Lesen so vor wie in einem Film», beschreibt Schelbert. «Follett bringt einem historische Begebenheiten näher. Man hat das Gefühl, dass es genauso hätte sein können, wie er es beschreibt. Er zeigt die ganzen politischen Zusammenhänge, sodass man die Handlungen der einzelnen Mächte verstehen kann.»

Darauf sei in ihrer Schulzeit im Fach Geschichte leider nicht eingegangen worden. Schelbert hat bereits die beiden nächsten Bände gelesen. «Eigentlich ist es eine Trilogie, man kann die Bücher aber gut abgesondert voneinander lesen. Es stehen immer diese Familien mit ihren Nachfahren im Zentrum. Das zweite Buch spielt während des Zweiten Weltkriegs, das dritte befasst sich unter anderem genauer mit dem Vietnamkrieg und endet mit dem Mauerfall.»