Der Hauenstein-Basistunnel wurde 1916 eröffnet. An der Planung und am Bau war der Grenchner Euseb Vogt-Kaiser massgeblich beteiligt.
Im Juni wurden mit der Finissage der zweisprachigen Sonderausstellung zum Grenchenberg-Tunnel-Jubiläum die Anlässe zum Thema 100 Jahre Grenchenbergtunnel beendet. Inzwischen wird am anderen Ende des Kantons ein weiterer Juradurchstich gefeiert, nämlich derjenige des Hauenstein-Basistunnels, der 1916 eröffnet wurde.
Ein gebürtiger Grenchner war massgeblich an Planung und Bau dieses heute wichtigsten SBB-Tunnels durch den Jura beteiligt: Euseb Vogt-Kaiser, Ober-Ingenieur der Generaldirektion der SBB des Kreises Basel, hatte die oberste Aufsicht über die Arbeiten. Ihm gebührt auch die geistige Urheberschaft für den Bau des Hauensteintunnels
Der 1849 geborene Bauernsohn absolvierte sein Ingenieurstudium an der ETH Zürich. Berufserfahrung holte er sich beim Bau der Biel-Sonceboz-Bahn und der Emmental-Burgdorf Bahn. Von 1875 bis 1979 war Euseb Vogt Stadtingenieur von Solothurn. Unter seiner Leitung wurde 1877/78 die hölzerne Kreuzackerbrücke für Fussgänger durch eine eiserne Fahrbrücke von 6 Metern und zwei Trottoirs von 1,2 Meter Breite ersetzt. Nach einem einjährigen Zwischenspiel als Kantonsingenieur avancierte Vogt 1880 zum Ingenieur der Centralbahn mit Sitz in Solothurn. 1893 wurde er schliesslich Oberingenieur der SBB des Kreises Basel.
Ursprünglich freisinnig, schlug sich Euseb Vogt-Kaiser in der Zeit des Kulturkampfes auf die Seite der Opposition. Dank seiner Unerschrockenheit und seiner kämpferischen Zeitungsartikel sowie seinem rhetorischen Talent wurde er Sprecher der Stadtsolothurner Opposition. Er gehörte auch zu den Vorkämpfern gegen den freisinnigen Korruptionsfilz, der im Bankkrach von 1887 den Kanton Solothurn in seinen Grundfesten erschütterte. Reklamationen von Euseb Vogts Gegnern bei seinen Vorgesetzten, mit dem Ziel, ihm das Politisieren zu verleiden, verpufften angesichts der beruflichen Tüchtigkeit.
Euseb Vogt war ebenfalls Verfassungs- und Kantonsrat bis 1891. Unter anderem seiner Vermittlung ist es zu verdanken, dass der Streit um den Abbruch der Schanzen von Solothurn ein Ende fand.
Die Ausstellung «100 Jahre Hauenstein-Basistunnel» wurde bis Ende Januar 2017 verlängert und ist ergänzt und erweitert worden. Zu sehen sind auch Information zu den beiden «alten» Alpentunnels am Gotthard und am Lötschberg.