Bei schönem Wetter füllt sich der Parkplatz auf dem Unterberg rasch. Am vergangenen Wochenende wurde die Bergstrasse bereits um 11.15 Uhr gesperrt.
«Kein Mensch hält sich an das Rotlicht und vor zehn Tagen war sogar der Fahnenhang trotz Halteverbot zuparkiert.» Das sagt Hans-Rudolf Zumstein, Chef des Busbetriebs Grenchen und Umgebung (BGU). Der Linienbus zurück zum Südbahnhof hatte rund eine Stunde Verspätung, weil er nicht an den parkierten Autos auf der Bergstrasse vorbeikam. «Die Polizei hätte wohl an die 50 Bussen verteilen können», schätzt Zumstein.
Allerdings, so räumt er ein, hatte sich der BGU-Chauffeur selber etwas verschätzt. Normalerweise kann er nämlich via BGU-Chef und Polizei die Sperrung der Bergstrasse bei der Einfahrt anordnen, unterliess dies aber. «Er dachte, es reiche wohl noch zum Durchkommen.»
Eine Woche später klappte die Sperrung der Strasse dann. Bereits um 11.15 Uhr vermeldete die Polizei, dass man die Bergstrasse für den Privatverkehr gesperrt habe.
Die Sperrung erfolgte in diesem Fall mit Schranken, sodass wirklich niemand mehr mit dem Auto in die Strasse einfahren konnte. Der BGU nimmt in diesem Fall nebst dem Linienverkehr einen zusätzlichen Shuttlebetrieb zwischen Unterberg und Holzerhütte auf. «Letztes Wochenende hatten wir drei Fahrzeuge im Einsatz», berichtet Zumstein.
Diese Lösung wurde bereits vergangenes Jahr in kritischen Situationen gewählt und habe sich seither in vielen Fällen bewährt. Allerdings erfordert sie von den BGU-Chauffeuren eine gute Einschätzung der Lage, die sich in kurzer Zeit ändern kann. Die Lösung bewährt sich laut Zumstein im Allgemeinen, erfordert aber auch, dass die Polizei rasch reagieren kann.
«Das ist in der Regel auch möglich, denn wir teilen an solchen Wochenenden jeweils zwei Personen in den Bergdienst ein», erklärt Polizeikommandant Christian Ambühl. Auch aus seiner Sicht hat sich die Lösung mit der Sperrung bewährt. Das Rotlicht werde übrigens nur in Betrieb genommen, wenn es Schnee hat und ein Kreuzen mit dem Bus nicht möglich ist.
Eine andere Frage ist, ob die vielleicht dereinst zuständige Kantonspolizei ein so waches Auge auf die Bergstrasse werfen kann.