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Grenchen Tourismus setzt ein klares Zeichen und unterstützt die Hotellerie

Grenchen Tourismus unterstützt die Hotellerie als touristische Leistungserbringer. Denn die Hotellerie hat aufgrund der Coronapandemie mit erheblichen Problemen zu kämpfen. Nun sollen alle Betriebe die einbezahlten Übernachtungstaxen rückvergütet bekommen.

André Weyermann
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Die Grenchenberge sind nach wie vor ein touristisches Highlight der Region.

Die Grenchenberge sind nach wie vor ein touristisches Highlight der Region.

Simon Dietiker

Die zwei Seelen aus Goethes Faust kennt momentan auch Christoph Siegrist, Präsident von Grenchen Tourismus. Einerseits steht er einem Verein vor, der gesund und dynamisch ist und in den letzten Jahren so einiges bewirkt hat. Andererseits kämpfen alle touristischen Leistungserbringer «coronabedingt» mit erheblichen Problemen. Für eine zentrale Säule von Grenchen Tourismus, die Hotellerie, möchte man nun ein finanzielles Zeichen setzen, indem allen Betrieben 10 % der von 2016 bis 2019 einbezahlten Übernachtungstaxen als einmalige Soforthilfe rückvergütet werden.

«Haushälterisch gewirtschaftet»

Christoph Siegrist erinnert daran, dass die Hotels seit vielen Jahren das Budget massgeblich finanzieren: Etwa ein Drittel der Einnahmen werden mit dem Einzug der Übernachtungstaxe erzielt. «Es ist uns bewusst, dass dies ein ‹Tropfen auf den heissen Stein› ist. Aber es soll ein Zeichen der Wertschätzung und der ausgezeichneten und langfristigen Partnerschaft sein.» Man könne im Moment den Hauptauftrag – das touristische Marketing – nur eingeschränkt wahrnehmen und spare somit Gelder ein resp. können diese Ausgaben für Messeteilnahmen, Werbung, etc. nicht tätigen. «Zudem haben wir immer sehr haushälterisch gewirtschaftet und der Verein steht auf einem soliden finanziellen Fundament. Daher können und wollen wir uns diese Unterstützung aus dem laufenden Budget leisten», erklärt er die Massnahme.

Ein Blick auf den Jahresbericht und die Rechnung 2019 des Vereins bekräftigt diese Aussage. Sie schliesst nämlich mit einem Gewinn von 580 Franken ab. Das Vermögen beläuft sich auf gut 50'000 Franken. Für das laufende Jahr budgetiert man mit einem geringen Defizit von 2000 Franken, das vor allem durch die zu erwartenden Mindereinnahmen aus den Übernachtungstaxen und der angesprochenen Soforthilfe begründet ist. Zwei verdiente Mitarbeitende verlassen den Vorstand von Grenchen Tourismus. Astrid Grogg übergibt das Ressort «Infostelle» an Silvia Welschen (BGU-Kundendienstleiterin). Nach zehn Jahren als Finanzchefin hat auch Corinne Maier demissioniert. Die amtierenden Vorstandsmitglieder Theo Heiri und Isabelle Amez-Droz teilen sich in Zukunft diese Aufgabe.

Generalversammlung auf dem Zirkularweg

Die Generalversammlung wurde aus bekannten Gründen auf dem Zirkularweg online durchgeführt. Alle statutarischen Geschäfte wurden einstimmig genehmigt.

In Zukunft will sich der Verein vermehrt auch kantonal einbringen, dies im Zuge des geplanten Aufbaus einer Ferienregion Aargau-Solothurn. «Für die Region Grenchen ist dies die einmalige Chance, sich als gleichwertiger Partner neben den Städten Olten und Solothurn, dem Naturpark Thal und den weiteren Regionen zu positionieren. Entsprechend stark engagieren wir uns in dieser Arbeitsgruppe – müssen aber auch unsere Hausaufgaben machen: Nur wenn wir mindestens eine 50%-Stelle für die Geschäftsführung von Grenchen Tourismus etablieren können, wird die Arbeitslast zu tragen sein», schaut der Präsident vorwärts.

Professionelle Geschäftsführung etablieren

Man habe in den letzten zehn Jahren das Budget um über 70 % durch Eigenleistungen auf 50000 Franken erhöhen können: «Nun werden wir mit der Stadt Grenchen das Gespräch suchen, um die Aufgaben und Pflichten von Grenchen Tourismus mit einer Leistungsvereinbarung zu regeln und darauf basierend eine entsprechende Abgeltung zu erhalten.

Auch denken wir darüber nach, die Übernachtungstaxe regional auszuweiten (z.B. Bettlach) und zu erhöhen. Alle diese Anstrengungen sollen es uns ermöglichen, eine professionelle Geschäftsführung zu etablieren, um die zukünftigen Herausforderungen anzugehen.»

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