Rechnung
Grenchen macht Defizit wegen Investitionen der Industrie

Die laufende Rechnung der Stadt Grenchen schliesst bei einem Defizit von rund 3,5 Mio. Franken um rund 1,7 Mio. Franken schlechter ab als budgetiert. Das hat aber laut Gemeinde keinen Zusammenhang mit einer schwächeren Wirtschaftslage.

Drucken
«Dank guter Ausgabendisziplin in der Verwaltung und erfreulichen Mehrerträgen bei den Steuererträgen der natürlichen Personen konnte der Ausfall bei den juristischen Personen zu einem grossen Teil kompensiert werden», sagte David Baumgartner.

«Dank guter Ausgabendisziplin in der Verwaltung und erfreulichen Mehrerträgen bei den Steuererträgen der natürlichen Personen konnte der Ausfall bei den juristischen Personen zu einem grossen Teil kompensiert werden», sagte David Baumgartner.

Urs Byland

Dies teilte Finanzverwalter David Baumgartner im Rahmen der Gemeinderatssitzung von Dienstag mit. Des Weiteren fiel der Finanzierungsfehlbetrag um rund 1 Mio. Franken höher aus als prognostiziert. Die Nettoinvestitionen sind mit 5,209 Mio. Franken rund 1,6 Mio. Franken unter dem Budget.

In den vergangenen Jahren sorgten die juristischen Personen mehrmals für einen unerwarteten Überschuss im Rechnungsabschluss der Stadt. «Der Rückgang bei den Erträgen der juristischen Personen im vergangenen Jahr ist grossmehrheitlich auf unternehmerische Investitionen zurückzuführen und steht nicht direkt im Zusammenhang mit einer schwächeren Wirtschaftslage», betonte Baumgartner.

Als Standortgemeinde zahlreicher Industriebetriebe falle die Volatilität bei den juristischen Personen in der Stadt Grenchen jeweils besonders stark ins Gewicht. Der jetzige Mitteleinsatz sei ein Bekenntnis zum Standort Grenchen und dürfte sich wiederum positiv auf die Rechnung der kommenden Jahre auswirken. Firmennamen wurden keine genannt, es ist aber davon auszugehen, dass unter anderem Abschreibungen der ETA (neue Fabrik, Wiederaufbau der Galvanik nach Brandschaden) ihre steuerlichen Auswirkungen zeitigen.

«Dank guter Ausgabendisziplin in der Verwaltung und erfreulichen Mehrerträgen bei den Steuererträgen der natürlichen Personen konnte der Ausfall bei den juristischen Personen zu einem grossen Teil kompensiert werden», sagte Baumgartner weiter. Obwohl das Defizit für die Grenchner Finanzen verkraftbar sei – das Eigenkapital sinkt auf 31,5 Mio. Fr. –, sei Handlungsbedarf da. So trafen sich Vertreter des Gemeinderats und der Verwaltung zur Entwicklung einer Finanzstrategie, um dem strukturellen Defizit der kommenden Jahre zu begegnen. «Die Zahlen zeigen, dass wir die Sparbemühungen am runden Tisch fortsetzen müssen», sagte auch Stadtpräsident François Scheidegger. (at.)