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Ein jahrzehntelanger Wunsch geht für die Stadt Grenchen in Erfüllung: Ein Flugzeug der Swiss trägt den Namen der Uhren- und Fliegerstadt. Der Airbus A320 ist bereits am europäischen Himmel unterwegs, ein Taufakt ist in Vorbereitung.
Die ehemalige Swissair und der Flughafen Grenchen haben zwei Gemeinsamkeiten: Beide wurden im Jahr 1931 gegründet und seit vielen Jahrzehnten sind angehende Piloten der Airline und ihrer Nachfolgefirma Swiss in Grenchen in Ausbildung. Seit langer Zeit war es auch ein offizieller Wunsch der Stadt Grenchen, dass ein Verkehrsflugzeug ihren Namen in die Welt hinaus trägt. Die auf der Stadtkanzlei aufbewahrte Korrespondenz mit der Swissair reicht bis in die 1970er Jahre zurück. Bei der Swissair gab es zwar Flugzeuge mit dem Namen «Solothurn», aber Grenchen kam nie zum Zuge.
Nun ist es eingetroffen: Erstmals erhält ein Swiss-Flugzeug den Namen «Grenchen». Es ist der neuste Airbus A320, der in Hamburg-Finkenwerder gebaut wurde und sich bereits im Linieneinsatz befindet. Nach dem Überflug von Hamburg nach Zürich-Kloten absolvierte das Flugzeug mit einem Flug nach Genf seinen ersten kommerziellen Einsatz.
Gut erkennbares Flugzeug
Der Airbus «Grenchen» wird auf Mittelstrecken in Europa eingesetzt und verbindet die Schweiz auch mit dem Nahen Osten und Afrika. Die HB-JLT, so ihre Immatrikulation, ist gut erkennbar an den verlängerten Flügelspitzen, den «Sharklets». Sie verbessern die Aerodynamik an den Tragflächen, in dem sie den auftriebsabhängigen Widerstand reduzieren. Das wiederum verringert den Treibstoffverbrauch je nach Flugdistanz um ein bis vier Prozent. Airbus rechnet mit einem geringeren CO2-Austoss pro Flugzeug und Jahr mit 1000 Tonnen, was rund 200 durchschnittlich verwendeten Autos entspricht.
Rolf Stuber, der zurzeit einzige in Grenchen wohnhafte Flugkapitän der Swiss, freut sich sehr über die Namensgebung. Bis vor kurzem flog er den Airbus A320 und ist neu nun auf der Langstrecke mit dem A330 eingesetzt. «Es passt zu einer innovativen Ortschaft wie Grenchen, dass das energieeffizienteste Flugzeug von Swiss nun den Namen unserer Stadt trägt.» Rolf Stuber ist nun zwar gerne auf der Langstrecke, aber ein bisschen wurmt es ihn, dass er als Grenchner die «Grenchen» nicht mehr fliegen kann. Dafür werden die künftigen Swiss-Pilotinnen und Piloten, die alltäglich auf dem Regionalflughafen Grenchen bei Swiss Aviation Training ausgebildet werden, den Namen einer ihrer Ausbildungsstätten wiederfinden.
Kein Namen ohne Taufe: Die Swiss-Flugzeuge werden jeweils mit einem würdevollen Festakt unter Anwesenheit des Managements und der Behörden der namensgebenden Ortschaft getauft. Wie Swiss-Sprecher Mehdi Guenin auf Anfrage bestätigt, wird der Taufakt für den Airbus «Grenchen» gegenwärtig zusammen mit der Stadt vorbereitet.
Auch die Stadt Solothurn erhält im Juli ein Flugzeug mit ihrem Namen.