Benchmark
Grenchen gibt zu wenig für den baulichen Unterhalt seiner Strassen aus

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Die Stadt gibt zu wenig für den Unterhalt der Strassen.

Die Stadt gibt zu wenig für den Unterhalt der Strassen.

Hanspeter Bärtschi

Tiefbauchef Thomas Rüegger hat am Dienstag Abend dem Gemeinderat ein Benchmark-Projekt hinsichtlich des Unterhalts der Gemeindestrassen vorgestellt. Der Befund, der im Volksmund Grenchens ein Gemeinplatz ist, bestätigt sich nun auch nach seriöser Untersuchung: Grenchen gibt zu wenig für den baulichen Unterhalt seiner Strassen aus.

Die Baudirektion hat am «Inframonitor 2017» teilgenommen. Gestützt auf ein Forschungsprojekt der ETH Zürich, hat ein Beratungsunternehmen Kosten und Leistungen des betrieblichen Unterhalts von Gemeindeinfrastrukturen im Tiefbau unter 50 Gemeinden und Städten verglichen. Dabei zeigte sich, dass die mittlere Gemeinde (Median) 4,64 Fr. pro m2 für den Unterhalt von Verkehrsflächen (Strassen, Trottoire, Parkplätze und Plätze) ausgibt. In Grenchen liegt dieser Wert bei 3,50 Fr. Damit liegt die Stadt im untersten Viertel aller Gemeinden.

Bei den Personalkosten liegt Grenchen mit 2,05 Fr./m2 genau in der Mitte, während die Fremdkosten mit 0,59 Fr./m2 im Vergleich sehr niedrig liegen. Dies lässt den Schluss zu, dass Grenchen viele Arbeiten selber ausführt.

Grosser Nachholbedarf

Aufgegliedert nach Kostenstellen zeigt sich, dass die Situation in Grenchen besonders beim kleinen baulichen Unterhalt der Strassen im Argen liegt. Hier investiert die Stadt mit 0,49 Fr./m2 gegenüber dem Benchmarkmeridian von 1,33 Fr. m2 viel zu wenig und liegt sogar im tiefsten Quantil (0,73 Fr./m2) noch tief. Besser sieht die Situation bei der Strassenreinigung und bei der Grünpflege aus. Hier wendet Grenchen mehr als der Durchschnitt auf, ebenso bei Beleuchtungsunterhalt und Signalisationen. Der Bericht kommt zum Schluss, dass künftig wieder vermehrte finanzielle Mittel bereitgestellt werden müssen. (at)