Stefanie Ohlwein, verantwortlich für den Ferienpass beim Netzwerk Grenchen, gibt im Interview Auskunft über das Angebot und ihre persönlichen Favoriten.
Mit dem Beginn der Herbstferien startet auch der Ferienpass – einzelne Kurse starten sogar schon diesen Sonntag. Stefanie Ohlwein ist beim Netzwerk Grenchen verantwortlich für Organisation und Durchführung des Grenchner Ferienpasses.
Der Ferienpass «steht vor der Tür». Wie verhält es sich mit den Anmeldungen bisher? Sind Sie zufrieden?
Bisher haben sich 133 Kinder angemeldet. 66 Mädchen und 67 Jungen. Im Durchschnitt werden pro Kind vier Kurse gebucht. Das haben wir so in etwa erwartet.
Letztes Jahr war von der Pandemie geprägt, beliebte Kurse wie Polizei und Feuerwehr sind damals aus nachvollziehbaren Gründen ausgefallen. Ist das in diesem Jahr auch noch so? Oder gibt es andere Bereiche, die betroffen sind?
Einige Blaulicht-Angebote sind in diesem Jahr auch noch nicht möglich. Die Lebensmittelbranche ist von den Einschränkungen auch betroffen. So sind Backkurse in diesem Jahr leider nicht im Programm. Wir hoffen, dass sich die Lage im nächsten Jahr noch mehr entspannt, damit wieder mehr von diesen beliebten «Klassikerkursen» angeboten werden kann.
Die Finanzierung des Ferienpasses ist immer wieder ein Thema, Sponsoren sind gesucht. Macht sich auch hier die Coronakrise bemerkbar?
Die Finanzierung gestaltet sich in diesem Jahr besonders schwierig, wodurch wir einen geringeren Teil der Kosten für die Kurse übernehmen können als bisher. Wir arbeiten bereits daran, Lösungsmöglichkeiten zu finden, welche dem Ferienpass mittel- bis langfristig mehr finanzielle Stabilität geben.
Angela Kummer, Präsidentin SP Grenchen, bot sich ebenfalls für einen unterstützenden Austausch an. Dieses Angebot schätzen wir sehr. So hoffen wir, dass wir in Zukunft eine stabilere Finanzierung gewährleisten und somit die Elternbeiträge so gering wie möglich halten können.
Ist die Anmeldephase nun vorbei, und wer sich bis jetzt nicht angemeldet hat, kann nicht mehr teilnehmen?
Ganz im Gegenteil: Wie auch schon im letzten Jahr ist es prinzipiell möglich, sich via Internetseite durchgängig bis Ende des Ferienpasses für die angebotenen Kurse anzumelden, sofern Plätze zur Verfügung stehen. Somit können auch ausserregionale Familien die Ferienpass-Angebote nutzen. Ausserdem gibt es ebenfalls wie im letzten Jahr keinen «physischen» Ferienpass mehr. Die Eltern brauchen auch nicht mehr ins Netzwerk kommen, um die Ferienpassgebühr zu bezahlen, die Abrechnung erfolgt komplett elektronisch.
Sind neue Kurse im Programm?
Ja, es gibt einige neue Kurse. Die Wyss Gartenakademie in Zuchwil ist neu dabei und bietet die Kurse Samenbälle herstellen und einen Kräuterkurs an, in welchem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst Kräutersalze herstellen. Auch neu dabei ist die Funrange in Selzach mit einem Alpakakurs, das Fight Gym – Lokal in Grenchen – bietet gleich zwei Kurse an: Brazilian Jiu-Jitsu und Leichtkontaktboxen, vom Einrad-Team Aargau werden Kurse im Einradfahren angeboten, bei uns im Haus gibt es einen Kurs von unserer Mitarbeiterin Doris Altmann – bei ihr können die Kinder mit Ton ihr Lieblingstier modellieren. Aus der Kreativwerkstatt von Gabriela Affolter kommen einige neue Kurse dazu wie Papierschöpfen, ein Gips-Workshop und Graffitischriften, bei der Spielgruppe Gartenzwärgli werden Ritterpferde und Traumfänger gebastelt und neu sind auch die Yogakurse von Andrea Kadvany für Kids und Teens.
Welches sind bisher die Highlights bei den Buchungen?
Die meisten Anmeldungen gibt es für den Pfadi-Grenchen-Kurs «Abenteuer mit Jim Knopf». Ausserdem sind besonders die Ganztageskurse im Lindenhaus beliebt. Dies bestätigt den aus einer Umfrage entstanden Wunsch der Eltern nach Ganz- bzw. Halbtagsangeboten. Neben der Stabilisierung der Finanzierung arbeiten wir daran, ebenfalls mehr Kurse anbieten zu können, bei welchen die Kinder und Jugendlichen über einen längeren Zeitraum betreut und beschäftigt sind. Das Angebot der Stadtpolizei ist wie auch schon in den Jahren davor ebenfalls sehr beliebt.
Dauerrenner sind ebenfalls die Kurse mit Fellkontakt.
Wo hat es noch besonders viele freie Plätze?
Es gibt in der Tat einige Kurse, die teilweise noch unterbelegt sind: Beim Minigolf, dem Zauberkurs mit Umberto, den Tennis- und Boulderschnupperkursen, Yoga für Teens, Einradfahren für Fortgeschrittene, Durchführungen vom Lama-Trekking und Lama-Plausch sind noch Plätze frei. Diese Liste ist nicht abschliessend. Es lohnt sich also auch für Kurzentschlossene, auf der Internetseite vorbeizuschauen.
Welche Kurse liegen Ihnen persönlich besonders am Herzen?
Der Kurs von Nicole Blum «Die Kraft deiner Gedanken ist grenzenlos – lerne sie nutzen!» sowie das Yoga-Angebot von Andrea Kadvany sind meine persönlichen Herzenskurse. Sie bieten den Kids und Teens gerade in der heutigen turbulenten Zeit eine wichtige Plattform, um mit ihren Gedanken und Gefühlen besser umgehen zu können und sich ganz persönliche Ruhe- und Entspannungsinseln zu kreieren.
Herzlichen Dank für das Gespräch!