Startseite
Solothurn
Grenchen
Ein Team von drei Grenchner will dem Ärztemangel in der Region entgegenwirken. Dafür suchten sie geeignete Räumlichkeiten in Grenchen. Dank der Vermittlung des Stadtpräsidenten François Scheidegger konnten sie mit dem ehemaligen Verwaltungsgebäude des Bundesamtes für Wohnungswesen (BWO) eine Lokalität finden. Das Projekt soll bis Ende 2022 umgesetzt werden.
«Ein Team von drei initiativen Grenchnern hat sich zum Ziel gesetzt, dem Ärztemangel in der Region Grenchen entgegen zu wirken», heisst es in einer entsprechenden Medienmitteilung. Dafür hätten sie geeignete Räumlichkeiten gesucht, um in Grenchen ein integratives und zukunftsorientiertes Ärztezentrum realisieren zu können. Dank der Unterstützung und Vermittlung von Stadtpräsident François Scheidegger konnten sie mit dem ehemaligen Verwaltungsgebäude des Bundesamtes für Wohnungswesen (BWO) eine ideale Lokalität finden.
Ende 2021 wird das seit 1995 in Grenchen angesiedelte Bundesamt gemäss Bundesratsbeschluss von Grenchen nach Bern umziehen. Das Projekt soll bis Ende 2022 umgesetzt werden.
Die drei Grenchner - der Mediziner Raphael Tièche (Gruppenpraxis Grenchen), Daniel Zumbach (M9 Architektur und Bauleitung) und Mark Rüfenacht (WADSACK - Treuhand, Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung) - wollen mit der Realisation ihres gemeinsamen Projekts einen Beitrag zur Sicherung der medizinischen Grundversorgung und zur Attraktivität für Spezialärzte in der Stadt Grenchen leisten.
Mit dem Erwerb der Liegenschaft durch die eigens dafür gegründete ProVision Group AG mit Sitz in Grenchen sei ein erster wichtiger Schritt in diese Richtung getan, heisst es in der Mitteilung. Neben einer Gruppenpraxis für Allgemeine Innere Medizin – als Erweiterung der bereits bestehenden Gruppenpraxis Grenchen am Marktplatz 9 - sollen zukünftig weitere Praxen und Spezialärzte ihre medizinischen Dienstleistungen anbieten können.
Damit ist auch die Idee vom Tisch, dass die Stadt das BWO-Gebäude erwirbt und dort Teile der eigenen Verwaltung unterbringt, wie Scheidegger auf Anfrage bestätigt: Die Stadtpolizei sei gut aufgehoben, dort wo sie sei, dieses Gebäude gehöre ja der Stadt. Im Fall der Baudirektion habe man günstigere Mietbedingungen aushandeln können - ausserdem würden sich die Räumlichkeiten im BWO eher weniger eignen und man müsste viel investieren. Er sei zwar nach wie vor der Meinung, Eigentum vor Miete, was die Unterbringung der Verwaltung angehe, sagt Scheidegger, aber die Bevölkerung habe mehr von einem schönen Ärztezentrum als von einem schönen Verwaltungsgebäude. Ausserdem ist er überzeugt, dass auch die politische Akzeptanz gefehlt hätte:
«Wir hätten vielleicht ein Stockwerk des BWO-Gebäudes genutzt und viel Leerraum produziert»,
sagt Scheidegger.
Für die Zeit der Sanierung des Hotel de Ville werde die Stadtverwaltung allerdings einen Teil der Räumlichkeiten im BWO-Gebäude nutzen können, sagt Scheidegger, so dass das Stadthaus auch umfassend renoviert und umgebaut werden könne.