In Grenchen kann im kommenden Februar über einen neuen Landbeschaffungskredit abgestimmt werden. 15 Mio. Fr. sollen es diesmal sein.
70 Stimmberechtigte nahmen am Dienstag an der Gemeindeversammlung Grenchen im Parktheater teil. Sie sagten mit sechs Gegenstimmen Ja zu einer Vorlage, mittels welcher der Landbeschaffungskredit von 2015 erneuert und aufgestockt werden soll. Er soll neu 15 Mio. Fr. betragen.
Mit dem Betrag wolle die Stadt ihre aktive Bodenpolitik fortführen, erklärte Stadtbaumeister Aquil Briggen. Indem man die Kontrolle über Ansiedlungen behalte, könne man die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt besser Steuern. Es könnten auch Projekte verhindert werden, die viel Landverbrauchen und nur wenig Arbeitsplätze schaffen. In Übereinstimmung mit dem Kompass-Projekt habe die Stadt jüngst auch Land in der Wohnzone gekauft, um auch hier die Entwicklung Richtung gehobeneren Wohnraum zu steuern und damit ihr Steuersubstrat zu verbessern.
Weil die Stadt mittelfristig 37 000 Quadratmeter an der Neckarsulmstrasse einzonen und erwerben möchte, wäre durch einen Kauf die bis jetzt übliche Tranche der Landkredite mit einem Objekt fast aufgebraucht, weshalb sich der Gemeinderat entschieden habe, den Kredit auf 15 Mio. Fr. zu erhöhen.
Das Geld kommt wieder herein, wenn das Land weiterverkauft wird, z. B. für eine Firmenansiedlung. Die Stadt habe dabei bei Landverkäufen von 2015 bis 2018 sogar einen Gewinn von 325 000 Fr. erzielen können, erklärte Briggen - auch wenn dies nicht das Ziel sei. Letztmals wurde ein Landbeschaffungskredit 2015 an der Urne bewilligt, damals in der Höhe von 10 Mio. Fr. Die Urnenabstimmung über diese nächste Tranche ist am 9. Februar 2020 vorgesehen.