Der Solothurner Baudirektor Roland Fürst hat in der Uhrenstadt einiges zu tun. Im Rahmen seiner 1.-August-Rede machte er seinen ersten Solosprung publik.
Das brisanteste Thema, die Haltung der Regierung zur Pistenverlängerung am Grenchner Flughafen, erwähnte Baudirektor- und Vize-Landammann Roland Fürst (CVP) erwartungsgemäss in seiner Ansprache zur Bundesfeier nur am Rande. Dennoch kam der Flughafen gleich zu Beginn zu seiner Ehre.
Fürst machte nämlich publik, dass er letzte Woche seinen ersten Alleinabsprung am Fallschirm in Grenchen gemacht hat. «Es war zum ersten Mal kein Tandem-Fallschirmsprung. Ich musste selber steuern und woran habe ich mich in der Luft orientiert? Genau, an der Bolliger-Halle.»
Das knallorange Gebäude «leuchtete» dem Magistraten, wie auch manchen Piloten, zweifellos zum Landeplatz. Zuvor hatte Fürst festgehalten, dass er als Baudirektor in den letzten Monaten in Grenchen einiges zu tun hatte. Sei dies bei der Einweihung der erwähnten Halle im letzten Jahr, sei es die Eröffnung der Pump-Track/BMX-Anlage als Outdoor-Ergänzung des Velodrome. «Diese auszuprobieren liegt noch in der Zukunft, weshalb ich jetzt etwas in die Vergangenheit blicke, leitete Fürst zu Gedanken über die Eidgenossenschaft über. Dabei erwähnte er einige bekannte und weniger bekannte Jahrestage, welche 2015 begangen werden. Nebst «Morgarten» und «Marignano» werde etwa auch noch 500 Jahre Leimental beim Kanton Solothurn gefeiert.
Es gebe also viel zu feiern, weshalb Fürst vor Schwarzmalerei warnte. Die Globalisierung bringe allerdings weitere Herausforderungen und auch die Schweiz können sich der Krise der EU nicht entziehen. Umso mehr zeigte sich Fürst erfreut über die gelungene Biogen-Ansiedlung in Luterbach. «Ich habe viel Herzblut in dieses Projekt gesteckt und habe jetzt einfach eine Scheissfreude, dass es geklappt hat – entschuldigen Sie den Ausdruck.» Den Grenchnern sicherte er schliesslich Hilfe zu beim Kampf für den Schnellzughalt am Südbahnhof.
Die Organisatoren hatten gut getan, die Bundesfeier samt Lampionumzug ins Innere des Parktheaters zu verlegen. Fürs anschliessende Feuerwerk hatte Petrus dann ein Einsehen.
Die Bevölkerung war dabei recht zahlreich im Parktheater erschienen, gab es doch gratis Speis und Trank, Aktivitäten für Kinder und ein musikalisches Rahmenprogramm.
Stadtpräsident François Scheidegger erwähnte ein weiteres Jubiläum, nämlich 100 Jahre Grenchenbergtunnel, das diesen Herbst in Grenchen und Moutier begangen wird. Er zeigte sich im Übrigen stolz, dass es den Grenchner Parteien gelungen ist, sieben Kandidierende für die Nationalratswahlen am 18. Oktober aufzustellen. Es sei nämlich dringend nötig, dass mehr Grenchner in solche Chargen gewählt werden, denn auf kantonaler Ebene sei die Uhrenstadt sowohl in Justiz und Politik krass untervertreten.