Der Eventmanager Christian Riesen, SVP-Gemeinderat aus Wangen b. Olten, organisiert die mia, die vom 9.-13. Mai im und beim Velodrome stattfinden wird. Die Organisation schreitet zwar voran, doch gibt es laut Riesen auch noch ein paar Knacknüsse.
An Strassenecken und Zäunen sowie in einigen Geschäftsauslagen ist es deutlich zu sehen: In Grenchen wird es nach einem Jahr Pause wieder eine mia geben. Diese wird kleiner und kürzer werden als frühere Ausstellungen, doch der Eintritt wird wieder gratis sein. Stattfinden wird die Messe vom 9. bis 13. Mai in und um das Velodrome.
Organisator der mia ist Christian Riesen. Der SVP-Gemeinderat aus Wangen b. Olten hat sich schon einige Lorbeeren geholt als Co-Organisator einer erfolgreichen Gewerbeausstellung in Hägendorf. Politisch tritt er in den letzten Wochen zudem als Vertreter des «No Billag»-Initiativkomitees in Erscheinung, ein Thema, welches er im Zusammenhang mit der mia-Organisation aber meide, wie er betont. Zudem hat er eine schillernde politische Vorgeschichte.
Dass ihn in Grenchen ein hartes Terrain erwartet, wusste Riesen. Doch er zeigt sich zuversichtlich und gleichzeitig realistisch. «Ich weiss, dass die Erwartungen hoch sind. Ich bin mir bewusst, dass ich sie nicht samt und sonders werde erfüllen können. Doch mein Ziel ist es, eine Grundlage zu legen für einen Neustart der mia auch in kommenden Jahren.»
Riesen stösst dabei auf die alten Probleme. Die Grenchner Gewerbetreibenden tun sich schwer mit der Präsenz an der mia. Das sei aber kein Grenchen-spezifisches Problem, meint Riesen. Wenn ein kleiner Betrieb nicht für regelmässige Messepräsenz aufgestellt ist, werde es schwierig, die Ressourcen für den parallelen Geschäftsbetrieb und die mia aufzubringen. Dafür habe er Verständnis.
Deshalb bemüht sich Riesen, die Hürden möglichst tief zu stellen. Die Platzmiete sei um 25 Prozent gesenkt worden und die Aussteller können die Gestaltung frei wählen – mit Unterstützung eines Messebauers oder ohne. «Manche brauchen nur einen Stromanschluss – that’s it».
Inzwischen sind doch einige Namen aus der Region oder frühere mia-Teilnehmer auf der Ausstellerliste zu finden: SWG, Hüsler Nest, Messer Wohnen, Aare Fenster Büren, Sunnepark Grenchen, Visana, Adam Spa Büren, Portas Safnern. Auch das Grenchner Internet-Radio Blitz ist präsent.
Die Stände sollen nicht mehr einer Strasse entlang, sondern als Inseln angeordnet werden, was eine freie Zirkulation erleichtert. In der Mitte soll eine kleine Bühne Auftritte und Präsentationen ermöglichen. «Diese wird übrigens auch von der Literarischen Gesellschaft Grenchen bespielt», verrät Riesen. Grenchner Autoren wie Iris Minder, Peter Brotschi oder David Aebischer werden ihre neuen Bücher vorstellen.
Im Aussenbereich ist einerseits der Lunapark auf der Neumattstrasse vorgesehen, anderseits gibts Platz für weitere Verkaufs- und Verpflegungsstände oder einen Parcours der Fahrschule Wüthrich sowie einen Velo-Geschicklichkeitsparcours.
Das Landwirtschaftszelt der Leberberger Bauern hingegen ist diesmal nicht zustande gekommen, wegen mangelndem OK-seitigen Personal, wie Riesen berichtet. Ein Ersatz sei aber eingefädelt mit dem kantonalen Bauernverband. «Es wird auch an dieser mia Tiere geben», verspricht er. Als Gastregion wurde Lenk/Simmental eingeladen.
Vieles ist angedacht, eingeleitet, vorgesehen, eine Realisierung aber noch nicht gesichert. Man ist eindeutig auch später dran als in früheren Jahren. Dies scheint Riesen keine schlaflosen Nächte zu bescheren. «Eigentlich gibt es keine Deadline mit Anmeldefrist», bestätigt er. Es wird rollend geplant und «geschaut, was möglich ist.» Doch manchmal, ja, da müsse er schon auf Entscheidungen drängen.
Pragmatismus pur ist also angesagt, aber auch Bereitschaft zu Kompromissen. «Ich muss Win-win-Situationen schaffen für meine Aussteller. Wenn jemand keinen Nutzen sieht in einer mia-Präsenz, dann nützt alle Werbung nichts.» Es sei ihm klar, dass der Neustart der mia reüssieren muss. Deshalb backe man im Moment lieber kleinere Brötchen und mache die Ausstellung nach dem Neustart ausbaufähig. Dafür will Riesen sein Beziehungsnetz in der Region nutzen. Riesen ist in Lyss aufgewachsen, wohnte sieben Jahre in Selzach, betrieb jahrelang ein Pub in Solothurn und machte in Grenchen Zivilschutz.
Für eine Messe im Frühjahr in Grenchen sieht er übrigens drei Generalthemen: Haus und Garten, Technologie und die Generation der Golden Ager. Doch das ist noch Zukunftsmusik.
Zurück zur mia 2018 und ihren konkreten Problemen. Noch ungelöst sei, so räumt Riesen ein, die Parkplatzfrage. Hier gilt es noch zu verhandeln, mit der Stadt, mit den Bauern, mit der Polizei. Man zeige Verständnis für seine Anliegen, auch vom Gewerbeverband Grenchen spüre er Unterstützung, versprüht Riesen aber auch hier Zuversicht. Offen ist zudem auch noch Grösse und Art des Festzeltes und der Caterer des Messerestaurants. Ein Abschluss mit einem Grenchner Anbieter werde angestrebt.
Gebucht sei hingegen das Unterhaltungsprogramm für die mia Abende: am 9. Mai George, am 10. Mai Light Food & Horns, am 11. Mai Sandee und am 12. Mai Levi Bo. An der Eröffnung der mia will zudem Light Food Bandleader und Rock am Märetplatz-Organisator Kurt Gilomen sein neues Grenchner Lied vorstellen.