Am 23. September startet die Saison des Grenchner Kleintheaters in der Aula des Schulhauses IV mit einem abwechslungsreichen und unterhaltsamen Programm.
«Mediengeil», so heisst das Programm des bekannten Kabarettisten Michael Elsener, mit dem die Saison des Kleintheaters Grenchen eröffnet wird. Es ist das dritte Soloprogramm Elseners, der ja auch schon in Grenchen zu sehen war. Er parodiert darin das Medienverhalten der Menschen und demonstriert die Wege und Mittel der Medienverlage, um an ihr Ziel zu gelangen.
Und zwar so treffend, dass die NZZ in ihrer Besprechung schrieb: «Mediengeil ist Elseners abgründigstes Programm, denn hier meint Abgrund Realität.» Der Zuger, bekannt für seine Parodien von Sportstars und Politikern, sei sehr professionell und passe sein Programm auch immer an die neueste Aktualität an, sagt Marisa Thöni, die Präsidentin des Vereins Kleintheater Grenchen. Und da sich die Medien stets m Wandel befänden, gehe ihm die Arbeit nicht aus.
Das Saisonprogramm des Kleintheaters sei vielversprechend, so Thöni und das neue Vorstandsmitglied Marianne Gschwind. Es gebe Perlen zu entdecken, wie zum Beispiel die Hamburger Sängerin, Musikerin und «Sachensagerin» Katie Freudenschuss. Das musikalische Multitalent beschäftigt sich in erster Linie mit Frauenproblemen, dies mit einer ironisch bitterbösen und treffenden Sprache, die man der schönen, warmen Stimme kaum zutraue.
Mischa Wyss ist unterwegs mit berndeutschen Chansons, auf den Spuren eines Mani Matters. Stilsicher und variantenreich seine poetischen Werke über Politik, Schicksalsbegegnungen, Menschliches und Zeitloses.
Simon Chen ist ein Newcomer in der Kabarett-Szene und zeigte in Olten an den Kleinkunsttagen sein erstes Soloprogramm. Bislang war er in der Poetry-Slam-Szene anzutreffen. Chen bringt politisches Kabarett, satirische Texte und Wortspiele auf die Bühne, gespickt mit abgründigem Humor. Erst kürzlich hatte er einen viel beachteten Auftritt in Michel Gammenthalers Fernsehsendung «Comedy aus dem Labor».
Mit Feruccio Cainero und Karim Slama treten zwei Altbekannte in Grenchen auf: Cainero nimmt sein Publikum mit auf eine abenteuerliche Reise, Slama ist der Multikulti mit dem scharfen Blick aufs Leben. Er legt den Finger auf die Wunde und zeigt, wie er dem Leben begegnet.
Stefan Waghubiner sei eine wahre Entdeckung, so Marianne Gschwind: «Ein tiefsinniger und ruhiger Mann, aber so was von treffend, wie er das Leben betrachtet und beschreibt.» Und zu guter Letzt wird das NiNA-Theater die Saison beenden. Die vier Sprachvirtuosen sind in der Region bekannt und erhalten immer wieder gute Kritiken. Sie jonglieren mit der Sprache auf hohem Niveau.
Das Kleintheater starte mit erschwerten Bedingungen in die neue Saison, sagt Marisa Thöni: «Unser Budget wurde gekürzt, also können wir nur acht statt neun Vorstellungen präsentieren.» Der Verein möchte auch gerne in die Infrastruktur investieren, so stehen beispielsweise energiesparende und vielseitig einsetzbare LED-Scheinwerfer für das Theater auf dem Wunschzettel. Nur wolle man mit dem Kauf noch etwas zuwarten, bis die aktuell hohen Preise etwas gefallen seien. «2018 feiern wir unser 40-Jahr-Jubiläum und wollen Anfang September eine Jubiläumsveranstaltung durchführen. Dafür machen wir jetzt schon Rückstellungen», so Thöni.
Im Vorstand gab es und gibt es einige Wechsel. Desirée Schaad ist ausgetreten, der Vorstand hat aber drei neue Mitglieder und ist so auf neue Vakanzen vorbereitet: Sabine Hofer wird neue Kassiererin, Günter Fenten und Marianne Gschwind sind neu im Vorstand des Kleintheaters.
Die letzte Saison sei publikumsmässig erfolgreich gewesen, so Thöni. «Dies, obschon wir keine ganz grossen Namen auf die Bühne brachten.» Und doch habe das Publikum die hohe Qualität des Programms geschätzt. Sie hofft, der Trend setze sich in dieser Saison fort.