Die Freikirche «Gemeinde für Christus» will an der Freiestrasse in Grenchen ein neues Gemeindezentrum bauen. Das Baugesuch wird demnächst publiziert.
«Wir sind mit unserem kleinen Gemeindesäli an der Baumgartenstrasse räumlich am Anschlag», erklärt Erich Christen von der evangelischen Freikirche «Gemeinde für Christus» (GfC). So habe man in den letzten 40 Jahren alle Gemeindeaktivitäten in einem einzigen Raum abgehalten, was für heutige Verhältnisse nicht mehr zumutbar sei. Auf der Suche nach neuen Räumen stiess man auf die seit Jahren leerstehenden Fabrikräume der ehemaligen Motorenwicklerei Kuster, die zum Verkauf standen. Die Freikirche kaufte das ganze T-förmige Areal, das sowohl an die Girardstrasse als auch an die Freiestrasse angrenzt.
Ursprünglich habe man die Fabrik umnutzen wollen, so Christen. «Der Befund des Architekten zeigte aber, dass ein Neubau nebenan zweckmässiger, aber kaum teurer wird und so haben wir uns entschieden, neu zu bauen.» Dazu muss ein Lagerschuppen aus Holz abgebrochen werden.
Auf dem Areal soll ein Gemeindezentrum mit Kirchenräumen im Parterre und zwei weiteren Wohngeschossen gebaut werden, wie Christen weiter erläutert. Dies sei aufgrund der Zonenplanung so nötig. Die ungeeigneten Fabrikräume will man weiterverkaufen.
Über die Kosten der Investition schweigt sich Christen aus, betont aber, dass man alles aus eigenen Mitteln finanzieren könne. «Wir haben gespart und machen keine Bankschulden.»
Mit einem Baubeginn rechnet er im Frühjahr, sodass ein Umzug ein Jahr später möglich sein sollte. Die Nachbarn wurden vor Weihnachten zu einem Informationsanlass eingeladen und stehen laut Christen dem Projekt positiv gegenüber.
Die Freikirche GfC hat laut dem «Gemeindeältesten» zwischen 60 und 70 Mitglieder und sei in Grenchen schon seit 70 Jahren aktiv. Man sei auch seit Jahren an der mia, bzw. Grega mit einem Stand vertreten und pflege zu den anderen Kirchen am Platz ein gutes Verhältnis. Schweizweit sei man an rund 60 Versammlungsorten aktiv.
Die GfC-Kirche galt über Jahre auch in freikirchlichen Kreisen als eher konservativ und trug früher den Namen «Evangelischer Brüderverein». Im Zuge des allgemeinen Aufschwungs der Evangelikalen Freikirchen in der Schweiz fand aber eine sanfte Öffnung und Modernisierung statt, welche sich auch im neuen Namen zeigte, den sich die Kirche anlässlich der 100-Jahr-Feier des Gemeindeverbands 2009 zulegte. Die religiösen Wurzeln hat die Bewegung in der Evangelischen Gesellschaft Bern und im Blaukreuzverein. Kommentar rechts