Jeweils am ersten Freitag des Monats kommen Frauen mit Migrationshintergrund und Schweizerinnen zusammen, um sich in deutscher Sprache auszutauschen. Elisabeth Egli, Präsidentin von Granges Mélanges, zieht Bilanz.
Gipfeli stehen auf dem Tisch. Tee und Kaffee sind serviert. In der Trattoria, dem Restaurant am Girardplatz, geht es beim interkulturellen Sprachcafé fröhlich zu und her: Rund fünfzehn Frauen aus Grenchen sind eingetroffen. Zusammen decken sie mit ihren Herkunftsländern fast alle Kontinente ab. Dazu gehören unter anderem die Schweiz, Finnland, Polen, Italien, Spanien, Sri Lanka, China, Japan, Thailand, Indonesien, Eritrea und Aserbaidschan.
Hauptanliegen ist Deutsch sprechen. Das interkulturelle Sprachcafé ist ein Treffpunkt für Frauen. Der Sinn dahinter: Die deutsche Sprache verwenden, um Sicherheit in ihrem Gebrauch zu gewinnen. Gerade Frauen mit Migrationshintergrund soll dies helfen, ihre Deutschkenntnisse zu trainieren und beizubehalten. «Wenn ein Sprachkurs zu Ende geht, ist es oft so, dass man dann die gelernte Sprache nicht mehr verwenden kann. So geht sie vergessen», sagt Elisabeth Egli, Präsidentin des Vereins Granges Mélanges, welcher das Sprachcafé organisiert. Erste Deutschkenntnisse sind erforderlich, um teilzunehmen. «Sonst kann man ja nicht an Gesprächen aktiv teilnehmen, und somit profitiert man auch nicht», so Egli.
Das Sprachcafé birgt überdies die Möglichkeit, sich in der Gesellschaft zu integrieren und neue Kontakte zu knüpfen. Egli: «Zwischen den Teilnehmerinnen haben sich schon mehrere Freundschaften entwickelt. Viele treffen sich noch ausserhalb des Anlasses.»
Für die teilnehmenden Frauen ist der Anlass nicht mehr wegzudenken. Wer schon mal dabei war, weiss: Es ist gemütlich, lehrreich und witzig. Einige Frauen nehmen auch ihre Kinder mit. Dabei diskutieren sie in kleinen Grüppchen über Gott und die Welt. Über die Ferien, über die Mutterschaft, über die eigene Kultur. Einfach alles, was gerade aktuell ist oder einfällt. Man kann kommen und gehen, wann man will. Obschon es jeweils am ersten Freitag des Monats um 9.30 Uhr beginnt und bis 11 Uhr dauert, sitzen bereits um 9 Uhr die ersten Frauen am reservierten Tisch in der Trattoria.
Das Angebot existiert in dieser Form seit vergangenem Januar. Im letzten Herbst musste man sich aufgrund diverser Änderungen neu orientieren. Davor habe es zwar einen solchen Treffpunkt bereits gegeben, jedoch sei die ehemalige Leiterin der Konversationskurse, Gertrud Christen, als einzige Schweizerin in der Runde gewesen. Diese ist nun offener: Tatsächlich nehmen jedes Mal fast so viele Schweizerinnen teil wie Ausländerinnen. Das nächste Sprachcafé findet am kommenden Freitag, 7. November, statt.