Grenchen
Flughafen hatte letztes Jahr mehr Starts und Landungen

Heuer wird wegen Corona alles anders sein, aber im Jahr 2019 verzeichnete der Flughafen Grenchen eine Steigerung der Flugbewegungen um 9.1 Prozent.

Andreas Toggweiler
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In Grenchen starteten und landeten letztes Jahr wieder mehr Flugzeuge.

In Grenchen starteten und landeten letztes Jahr wieder mehr Flugzeuge.

Hanspeter Bärtschi

Heuer wird alles anders sein, doch letztes Jahr konnte der Flughafen Grenchen eine markante Steigerung der Starts und Landungen verzeichnen. Und zwar eine so grosse wie schon lange nicht mehr. Das Wachstum betrug 9,1 Prozent und hat damit das Minus der letzten Jahre wettgemacht. «Jetzt stehen wir wieder in der Grössenordnung von 2015», schreibt Flughafendirektor Ernest Oggier in seinem Bericht zuhanden der Generalversammlung, die am Freitag aufgrund der Covid-19-Massnahmen im Internet abgehalten wurde.

Der Wert ist auch 5,3 Prozent höher als der Durchschnitt der letzten zehn Jahre. An die 1980er-Jahre mit teilweise über 100'000 Flugbewegungen kann der Flughafen aber längst nicht mehr anknüpfen. Die langjährige Tendenz ist seit dem Rekordjahr 1989 generell sinkend.
Die Segel-und Motorfluggruppe führte 1304 Schleppflüge durch. 103 Piloten wurden ausgebildet, wovon 48 eine erfolgreiche Prüfung absolvierten (Privatpilot, Berufspilot oder Fluglehrer).

Kampf gegen zunehmende Regelungsdichte

Bei einem Betriebsertrag von 9,2 Mio. Fr. resultierte ein Betriebserfolg vor Zinsen und
Abschreibungen von 759'000 Fr. Der Bilanzgewinn (inkl. Gewinnvortrag) betrug knapp 20'000 Fr. Mit 1,252 Mio. Fr. wurde der Immobilienertrag (Baurechtszinsen und Vermietungen) um 2 Prozent gesteigert. Ertragreich war auch die Fotovoltaikanlage auf dem Hangardach mit einem Höchstwert von 361'000 kWh. In seinem Vorwort erwähnt Verwaltungsratspräsident Erich Blösch die zunehmende Regulierungsdichte: «Formalistisch angewandte Regularien lassen den Verantwortlichen keinen Raum für pragmatische Lösungen.» Zudem würden die Spielregeln «dynamisch umgeschrieben».

Der Umgang mit den Behörden brauche deshalb «Fingerspitzengefühl und Dossiersicherheit». Damit könne man sich auch Gehör verschaffen: «So war es beispielsweise möglich, vorübergehende Lösungen für den Instrumentenflug an Randzeiten zu erhalten oder Bauprojekte voranzutreiben», so Blösch. Gemeint ist die Inbetriebnahme der neuen Rega-Ausbildungsbasis mit Büros für die Swiss-Pilotenausbildung sowie ein neues Magazin für die Flughafenfeuerwehr. Auch veranstaltungsmässig war auf dem Flughafen letztes Jahr einiges los: Anlässlich der Heli Days vom 1. Juni kreiste eine F/A 18 der Luftwaffe über dem Gelände, und der Megaanlass Red Bull Race Day am 11. August bei besten Verhältnissen sorgte für Staus und bescherte dem Airport neue Markierungen der Taxiways. Schliesslich bekam der Flughafen auch noch ein neues Logo.

Starts und Landungen Flughafen Grenchen

Starts und Landungen Flughafen Grenchen

Regionalflugplatz Grenchen AG / Grafik: Isi