Grenchen
Fischerhütte-Pächter: «Mit der Pacht ging ein Traum in Erfüllung»

Kurt Forster wirtet seit über zehn Jahren an der Aare – eine fordernde Arbeit, die aber viel Spass macht. Und immer wieder Grenchner von der Stadt an die Aare zieht.

Nadine Schmid
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Kurt Forster, Pächter.

Kurt Forster, Pächter.

In der Küche der Fischerhütte läuft es im Sommer zur Mittags- und Abendzeit auf Hochtouren: Koch und Pächter Kurt Forster hat seine Kochschürze umgebunden und steht am Herd, um die bestellten Menus zur Zufriedenheit der Gäste zuzubereiten. Währenddessen nimmt das restliche Team die Bestellungen auf und serviert die Menus. Der Schwerpunkt liegt auf Fisch, doch es gibt auch etliche Fleisch und Pilzgerichte. Die meisten Besucher sitzen bei diesem schönen Wetter auf der Terrasse unter den Sonnenschirmen, von wo aus sich ein vortrefflicher Blick auf die Aare und die umgebende Natur bietet.

Die Fischerhütte gehört dem Fischerverein Grenchen-Bettlach, der sich regelmässig dort einfindet, um im oberen Stockwerk des Hauses Sitzungen abzuhalten. Ende August findet alljährlich ihr Fischessen statt.

Ein Vogel, der täglich vorbeikommt

Schon bevor der Grenchner die Hütte mietete, war diese ein Restaurant. Als der Vorgänger 2001 ging, erfüllte sich für den leidenschaftlichen Hobbykoch ein Traum: «Es war schon immer ein Wunsch von mir, Kochen zum Beruf machen zu können», erklärt er. In all den Jahren als Pächter nahm er einige Änderungen vor: Er baute die Speisekarte aus und liess vor vier Jahren die Küche renovieren. Dabei schätzt er an seiner Arbeit neben dem Kochen auch, dass er dadurch sehr nah an der Natur ist und die Kundschaft zufriedenstellen kann: «Die Leute kommen immer wieder und ich konnte über all die Zeit zu vielen ein persönliches Verhältnis aufbauen», erklärt Forster.

Eine Attraktion für die Gäste ist auch der Schwarzmilan, der mehrmals täglich der Hütte einen Besuch abstattet. Forster hat den Vogel vor drei Jahren gezähmt und ins Herz geschlossen: «Wenn er in der Nähe ist und ich pfeife, dann kommt er. Ich gebe ihm dann manchmal ein Pouletflügeli.»

Ein beliebter Treffpunkt

Er selber ist in Grenchen aufgewachsen. Seine Eltern führten eine Bäckerei an der Solothurnstrasse. Nach der Schule absolvierte er eine Ausbildung als Bauingenieur und war während vieler Jahre dann selbstständig auf diesem Gebiet tätig. Noch jetzt arbeitet er als Bauingenieur, «aber nur noch auf Sparflamme», wie er sagt.

Die Fischerhütte ist in Grenchen und auch in der umliegenden Region sehr beliebt. Dabei sind ebenso das Restaurant Strausak in Staad und die Igelstation bekannte Treffpunkte, wenn man an der Aare unterwegs ist. Neben dem Fischerverein sind der Wanderkanadierclub und der Kanuclub auf und bei der Aare sehr engagiert.

Die Saison in der Fischerhütte dauert von März bis Dezember. Die Arbeit fordert sehr viel, doch Forster hat dadurch nicht im Mindesten seine Freude verloren. Dazu trugen nicht nur die landschaftliche Umgebung, seine Leidenschaft zum Kochen und die Gäste bei, sondern auch das Team: «Es ist mir sehr wichtig, mein zuverlässiges Team zu erwähnen: Ohne dieses ginge es hier nicht.» Am Morgen gegen neun Uhr beginnen er und das Team mit den Vorbereitungen fürs Mittagessen. Am Nachmittag ist es bei der Fischerhütte etwas ruhiger. Alle Mitarbeiter und Forster können einmal tief durchatmen, doch für eine lange Pause reicht es nicht, denn schon gilt es, alles für den Abend vorzubereiten.