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In baulicher Hinsicht ist in Grenchen einiges in der Pipeline. Gross war daher auch der Andrang der Anwohner am Informationsanlass über die zukünftige Gestaltung der Wohnüberbauung Sunnepark auf dem Areal des alten Spitals.
Projektinitiant Willi Gyger, Verwaltungsratspräsident der Solviva AG, und Architekt Michel Gübeli, Beauftragter des mit der Realisierung betrauten Immobilienentwicklers HRS, erläuterten am Dienstagabend den Teilnehmern des Anlasses das weitere Vorgehen. Geplant ist eine Wohnsiedlung bestehend aus sechs Blöcken. Während die vier äusseren Gebäude, welche hangseitig sind, 4-stöckig sein sollen, sind es bei den beiden Inneren deren 6 Stöcke.
Was im Ganzen 160 neue Wohnungen verspricht. Passend zum Pflege-Gesundheits- und Bildungszentrum «Sunnepark» soll die Mehrheit der Mietwohnungen Senioren zur Verfügung stehen, die bei Bedarf auch gleich die Dienste des «Sunnepark» in Anspruch nehmen können. «Wir wollen hier aber nicht ein Altersgetto errichten», sagt Gyger. Aus diesem Grund sollen die restlichen Wohnungen von Familien bewohnt werden, für die auch gleich eine Kita in einem der Gebäude eingerichtet wird.
Das Gelände um die Wohnsiedlung soll dabei seinen parkähnlichen Charakter behalten mit zusätzlichen Spiel- und Erholungsflächen. Auch Wasser soll eine Rolle spielen, wie Gyger versichert.
Deshalb soll das gesamte Areal autofrei werden, aber mit einem Zugang an der Wissbächlistrasse für Notfälle sowie für die Zufahrt zur unterirdischen Autoeinstellhalle. Ein Teilnehmer echauffierte sich über diesen Zugang, da die Wissbächlistrasse jetzt schon zu einer «Rennbahn» verkommen und dadurch ein noch grösseres Verkehrsaufkommen zu befürchten sei.
Zu reden gab vor allem aber die Höhe der Wohnhäuser. Viele Anwohner waren ab der Tatsache, dass ihnen vier bis sechs-stöckige Gebäude mit 160 Wohnungen «vor die Aussicht gesetzte» werden, alles andere als begeistert. Stadtplaner Fabian Ochsenbein hielt dem entgegen, dass die Solviva AG den umliegenden Bewohnern schon enorm entgegengekommen sei, denn gemäss Bauzone dürften die Wohnblöcke gar neun bis zehn Stöcke enthalten.
«Wir wollen bezahlbare Wohnungen für die breite Öffentlichkeit und ältere Menschen» ergänzt Gyger. Und dies wäre mit Wohnhäusern, welche nur zwei bis drei Stockwerke hoch wären, nicht realisierbar. Ausserdem, so das Credo der Organisatoren, würde die geplante Umsetzung der angenommen Teilrevision des Raumplanungsgesetzes entsprechen, welche verdichtetes Bauen vorsieht.
Trotz den Einwänden und einigen Ängsten sehen die Anwohner im Projekt aber eine gute Sache. Zur Verwirklichung des Projekts fehlt aber noch ein entscheidender Faktor, nämlich ein Investor. Während die Verantwortlichen überzeugt sind, dass ein solcher bald gefunden wird, rief dieser Umstand bei einigen Zuhörern doch eine gewisse Verwunderung hervor.
Projektinitiant Willi Gyger glaubt hingegen, dass insbesondere Pensionskassen heute intensiv auf der Suche nach Renditeobjekten seien.