In Grenchen wurde Fussballgeschichte geschrieben. An der ausserordentlichen Generalversammlung im Parktheater haben die Mitglieder des FC Wacker und des FC Grenchen einstimmig der Fusion zugestimmt.
An die 100 Personen wohnten am Freitag diesem Anlass bei, an welchem immerhin regionale Fussballgeschichte geschrieben wurde. Aus Termingründen wird die kommende Saison unter dem Namen FC Grenchen absolviert, danach soll der Verein FC Grenchen 15 (nach dem Gründungsjahr) heissen.
Interimspräsident David Baumgartner stellte an den Anfang seiner Ausführungen ein Zitat vom Begründer der Evolutionstheorie, Charles Darwin, wonach «nicht die stärksten oder die intelligentesten Spezies überleben, sondern diejenigen, die sich am schnellsten anpassen». Er konnte vermelden, dass alle Supporter-, Donatoren- und Sponsorenvereinigungen der bisherigen beiden Vereine mit an Boot sein werden und dass die traditionellen Anlässe, die weit in die Region ausstrahlen, auch weiterhin fester Bestandteil im Jahreskalender des neuen FCG 15 sein werden.
Er kündete zudem die Gründung einer strategischen Arbeitsgruppe an, einer Art Denkfabrik, welche die Leitplanken für die mittel- und langfristige Ausrichtung des Vereins definieren sollen. Diese Arbeitsgruppe wird raschmöglichst mit ihrem Wirken beginnen. Mit dem langjährigen FCGler und U17- Weltmeister-Trainer Dani Ryser hat bereits eine anerkannte Fachkraft mit einem ausgezeichneten Netzwerk ihr Mitmachen angekündigt.
Das Budget für die kommende Saison 2015/2016 beläuft sich auf 375 000 Franken und rechnet mit einer schwarzen Null. Der neue Sportchef, Thomas Reinhardt, der in der regionalen Fussballszene einen hervorragenden Ruf geniesst und in den letztens sechs Jahren beim FC Biel in verschiedenen Tätigkeiten bemerkenswerte Arbeit geleistet hat, gab für die beiden Fanion-Teams (2. Liga inter und 3. Liga) sowie für die A-Junioren in der Coca-Cola-League die Losung heraus, dass man sich zuerst einmal konsolidieren wolle.
Juniorenchef Beat Lauper bedauerte zwar, dass man auf dem Platz Grenchen nicht zu einer Gesamtlösung gekommen sei. Es gelte aber nun, das Beste daraus zu machen. Es ist davon auszugehen, dass der neue Verein mit zehn Juniorenmannschaften in den Kategorien A-G in die Saison starten wird.
Der neue zehnköpfige Vorstand setzt sich aus Exponenten der bisherigen Vereine sowie aus neuen Gesichtern zusammen. Neben Präsident David Baumgartner amtet Daniel Glaus als Vize. Lilo Dellsperger, die mit ihrem Engagement zuletzt noch weiteres Ungemach vom FCG ferngehalten hat, bleibt dem Vorstand in der der Geschäftsstelle erhalten. Um das Marketing und die Sponsoren kümmert sich «Wacker-Urgestein» Marcel Bolliger. Juniorenobmann Beta Lauper und Sportchef Thomas Reinhart nehmen ebenfalls im Gremium Einsitz.
Des Weiteren Marcel Reiff (Finanzen) und die beiden Beisitzer Franz Bieri und Rolf Probst (Donatorenvereinigungen). Schliesslich konnte auch Valesca Zaugg, die als Mediatorin die Fusion erst ermöglicht hat, für eine Mitarbeit gewonnen werden. Sie wird das Ressort Kommunikation betreuen und sieht in ihrem Engagement ein konsequentes Weiterbegleiten eines Prozesses, der noch nicht abgeschlossen ist.
Diskussion um ein neues Logo hin, Geplänkel um den definitiven Namen her, der FCG 15 startet voller Elan in die Zukunft. Ehemalige «Wackerianer» freuen sich auf das Neue, eingefleischte FCGler zollen dem neuen Partner Respekt für seinen mutigen Entscheid, wohlwissend, dass er damit womöglich den Untergang des FCG verhinderte. Die Zeichen stehen gut, dass das «Brühl» wieder ein Ort wird, an dem man gerne und mit Leidenschaft hingeht.