Familie
Ein spielerischer Treffpunkt für die Kleinsten: Fünf Frauen eröffnen in Grenchen eine Krabbelgruppe

Soziale Kontakte zu knüpfen ist nicht nur für Eltern wichtig, sondern auch für ihre Kinder. Mit Gesang, Geschichten und Spiel wird dies neu im Lindenhaus möglich.

Sharleen Wüest
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Das Lindenhaus in Grenchen ist für die Gäste super geeignet.

Das Lindenhaus in Grenchen ist für die Gäste super geeignet.

zvg

Mit fröhlichen Liedern, kurzen Geschichten und viel Zeit zum Spielen sollen Kleinkinder in Krabbelgruppen erste soziale Kontakte knüpfen. Das wird bald auch in Grenchen möglich sein: Denn am 17. März eröffnet im Lindenhaus eine Krabbelgruppe.

Es war eine «ganz spontane Idee», die nun für die fünf Initiantinnen bald zur Wirklichkeit wird. Dies erzählt Doris Monium. Zusammen mit Züleyha Demir, Magbule Krasniqi, Tanja Kaufmann und Angela Kummer möchte sie Eltern mit Kleinkindern einmal pro Woche einen gemeinsamen Treffpunkt ermöglichen.

Viele Familien mit Kleinkindern und doch keine Möglichkeit

«Als meine Kinder klein waren, hatte ich die Möglichkeit, mit ihnen in Solothurn in eine Krabbelgruppe zu gehen», sagt Monium. Anders als in Grenchen. Sie sagt:

«In der Gemeinde gibt es keine Krabbelgruppe.»

Dies trotz der vielen Familien mit kleinen Kindern. Das wollte sie für andere Eltern ändern. Die Idee einer eigenen Krabbelgruppe einmal in den Kopf gesetzt, habe sie nicht lange gezögert. Zusammen mit der Grenchner Gemeinderätin Angela Kummer machte sie sich an die Arbeit – mit Erfolg.

Müssen Leiterinnen Kindern haben?

Doch vorerst brauchten die Initiantinnen drei Sachen: eine Räumlichkeit, Eltern mit Kindern bis vierjährig und vor allem Unterstützung. Das Lindenhaus habe sich als Räumlichkeit sehr gut geeignet – und die Zusage erfreute die Initiantinnen.

Und auch die Suche nach freiwilligen Leiterinnen und Leitern war ein Erfolg. «Wir konnten sieben interessierte Frauen finden», sagt Monium. Ein Grossteil der Frauen hätte selber Kinder und wisse deshalb auch, wie wichtig frühe soziale Kontakte für Kinder und deren Eltern sind. Denn es sei nicht immer einfach, andere Eltern kennen zu lernen. Vor allem für Eltern, bei denen die Sprachkenntnisse oder reduzierte Mobilität eine Barriere ziehen, kann ein solcher Austausch wertvoll sein.

Ob es für Monium ausschlaggebend war, dass die Leiterinnen selber Mütter sind? Sie sagt:

«Nein, natürlich nicht. Wichtig ist, dass die Freiwilligen Kinder mögen.»

Das jeweilige Leiterinnen-Duo bereitet einen passenden Einstieg vor. Zum Beispiel können Lieder im Kreis gesungen oder Geschichten erzählt werden. Hauptsache zusammen. Auch thematische Inputs für die Eltern und ein gemeinsames Znüni sind geplant. In den zwei Stunden bleibt jedoch auch viel Zeit für Spiel und Spass.

Monium: «Auch Väter sind willkommen»

In Zukunft möchten die Initiantinnen mit Hilfe eines Mitarbeitenden der Mütter- und Väterberatung auch über ein bestimmtes Thema informieren. Zum Beispiel über Konflikte auf dem Spielplatz, Schlafen oder über die Ernährung.

In weniger als zwei Wochen findet das erste Treffen statt. Gespielt werden kann jeweils donnerstags von 9 bis 11 Uhr. Anmelden können sich Eltern bei Doris Monium. «Pro Treffen rechnen wir mit ungefähr zehn bis fünfzehn Personen», sagt sie und ergänzt: «Auch aufgrund der momentanen Pandemie-Situation möchten wir die Treffen im kleinen Rahmen halten.» Basierend auf Erfahrungen rechnet Monium vor allem mit Müttern. Ihr sei aber wichtig:

«Natürlich sind auch Väter willkommen.»