Grenchen/Olten
Falsch beschriftet: Mit der Lieferung der französischen Stühle lief es schon einmal nicht rund

Grenchen hat falsch beschriftete Stühle erhalten. Neue Stühle sollen bis zur Einweihung Anfang April geliefert werden. Mit Olten hatte auch schon eine andere Solothurner Stadt Probleme mit dem französischen Lieferanten.

Daniel Amrein und Lea Durrer
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Die Grenchner Stühle wurden mit der falschen Beschriftung geliefert. Mike Brotschi, Projektleiter Standortförderung der Stadt, zeigt die Metall-Sitzgelegenheiten.

Die Grenchner Stühle wurden mit der falschen Beschriftung geliefert. Mike Brotschi, Projektleiter Standortförderung der Stadt, zeigt die Metall-Sitzgelegenheiten.

Oliver Menge
Stühle werden falsch geliefert

Stühle werden falsch geliefert

Zur Verfügung gestellt

«Olten» statt «Jurasonnenseite» steht auf den neuen Stühlen, die die Stadt Grenchen geliefert bekam. So können sie nicht auf den Marktplatz gestellt werden, das ist klar. 40 Stück sind es insgesamt. Sie alle sollen ersetzt werden. «Wir haben vom Lieferanten die Nachricht erhalten, dass sie versuchen, die richtigen Stühle zu liefern», sagt Mike Brotschi, Projektleiter Standortförderung der Stadt Grenchen. Und das soll noch vor dem 6.April geschehen. An diesem Einweihungsdatum soll – vorerst – noch nicht gerüttelt werden. In Grenchen ist die Hoffnung gross, dass es noch klappt. Dann würden die gleichen Stühle wie am Zürcher Sechseläutenplatz, in Lausanne oder Olten zum Verweilen einladen.

Aber was geschieht mit den «falschen» Stühlen? Da liegt die Frage nahe: Will nicht Olten diese übernehmen? Laut Markus Dietler, dem Stadtschreiber von Olten, überlegt man sich durchaus, Grenchen ein Angebot zu unterbreiten, um die Stühle in die Dreitannenstadt zu zügeln. 20 Stühle wurden Mitte Oktober auf der Kirchgasse platziert.

Kein 2er-Bund

Jedoch lief es auch in diesem Fall nicht ganz rund mit der Bestellung. Olten bestellte die Stühle im 2er-Bund. Das heisst, dass immer 2 Stühle über ein am Stuhlfuss mit einer Öse befestigten Kabel verbunden sind. Dies, um einen Diebstahl vorzubeugen. Die Stühle wurden aber einzeln ausgeliefert und man entschied sich schliesslich das so zu belassen. Zu gross wäre der Aufwand gewesen, alles zu ändern und die Zeit drängte. Die Sommermonate neigten sich bereits dem Ende.

Ein anderer Vorteil der einzelnen Stühle bestand auch darin, dass sie einfacher zu lagern sind. So hatten die Oltner Glück im Unglück. «Man hätte die Ösen jedesmal kaputt machen müssen, um die Kabel, die die Stühle verbinden, zu trennen», so Stadtschreiber Markus Dietler. Bis heute gab es keine Zwischenfälle und die Stühle erfüllen ihren Zweck nach wie vor. Olten wählte damals bewusst das Modell mit Armlehnen aus, da es so für ältere Menschen leichter ist aufzustehen. Die Grenchner entschieden sich gar für 3 Modelle. Mit und ohne Armlehne und einer «Relax» Variante.

Ob die falsch beschrifteten Metall-Stühle aus Grenchen nun in den Osten des Kantons wandern, ist noch offen. Kontakt hätte man schon gehabt, das Interesse sei da. Aber die Grenchner Behörde könne darüber nicht selbst entscheiden. «Die Stühle sind nicht unser Eigentum», erklärt Mike Brotschi. Es handle sich um einen Fehler, der passiert sei. Vielleicht würden die Stühle auch zurück ins Werk gehen. Derzeit laufen Abklärungen. Der Lieferant macht den Eindruck, die ganze Sache sehr ernst zu nehmen. «Er hat sogar extra wegen Grenchen eine Hotline mit dem Produzenten eingerichtet», so Brotschi.