Heinz Müller nimmt seinen Hut als Präsident der SVP-Solothurn. Der Unternehmer will die Politik jedoch nicht ganz aufgeben: Er bleibt Kantons- sowie Gemeinderat.
«Irgendeinmal muss man Platz machen», sagt Heinz Müller. Dies obwohl er und seine beiden guten Freunde Roman Jäggi (Medienverantwortlicher) Gottfried Bangerter (Finanzchef) ein «gutes Team waren», wie Müller erklärt. «Wir haben uns hervorragend ergänzt.»
Dennoch wollen die drei Platz für neue Köpfe machen. Aus einem guten Grund: Bei einem so gut funktionierenden Team würde die Basis nicht mehr so gut arbeiten, erklärt Jäggi. «Die Partei beginnt einzuschlafen, wenn alles so gut funktioniert», so Müller. Deshalb müsse man irgendeinmal Platz machen.
Ein Jahr unter Verschluss
Der Entscheid ist jedoch nicht kurzfristig gefallen. Bereits vor einem Jahr haben die drei entschieden, nur noch bis «Maximum nach diesen Wahlen» im Amt zu bleiben. Doch erst am Montag haben die zurücktretenden Jäggi, Bangerter und Müller der Parteileitung ihren Entscheid mitgeteilt.
Dass der Unternehmer aus Grenchen Ende dieses Jahres zurücktritt, hat für ihn auch einen sentimentalen Wert. Das 20-jährige Jubiläum der SVP Kanton Solothurn trifft genau das 10-Jährige von Heinz Müller als Parteipräsident. Ein schöner und willkommener Zufall.
Mehr Zeit für Unternehmen und Familie
Müller will sich nun mehr um sein Unternehmen kümmern. Dafür hatte er in den letzten Jahren nicht so viel Zeit, wie er eigentlich haben wollte. «Ein 30- bis 50-Prozent-Pensum sei sehr intensiv.» Vor allem weil die Mutterpartei ihren Kantonalpräsidenten laufen Aufträge erteilen würde. Müller dazu: «Die SVP Schweiz lässt ihre Präsidenten nicht schlafen». Der Arbeitsaufwand sei daher beträchtlich.
«Auch das Privatleben hat in den letzten zehn Jahren gelitten», so der noch Vater zweier Söhne.
Erfahrungen einbringen
Ganz zurücktreten wird er jedoch nicht. Müller bleibt Grenchner Gemeinderat und Kantonsrat. Auch die verschiedenen Ämter und Mandate behält er. «Es macht mir nach wie vor Spass, zu politisieren», so Müller. Er könne «effektiv Erfahrungen als Unternehmer einbringen und so den Kanton Solothurn weiterbringen».
Der Zeitpunkt, an dem er auch aus dem Kantonsrat zurücktrete komme bestimmt. «Derzeit ist es aber kein Thema», stellt Müller klar.
Laut Müller habe der Rücktritt rein gar nichts mit der laufenden Strafanzeige der Staatsverwaltung gegen ihn zu tun. «Wenn dem so gewesen wäre, hätte ich alle Ämter aufgegeben», so Müller.
«Ein gutes Team soll zusammenkommen»
Wer übernimmt ab 1. Januar 2012 das Parteipräsidium? Namen kann Müller keine nennen. «Für mich ist es wichtig, dass ein gutes Team zusammenkommt. Die besten Leute müssen her, denn die Wahlen sind zu gewinnen.»
Wer immer die freien Posten übernimmt: Bereits im Februar muss sich die Kantonalpartei auf die Suche nach Kandidatinnen und Kanidaten für die Wahlen im Frühjahr 2013 machen.