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Statt eines Defizits, wie budgetiert, schliesst die Rechnung 2018 der Gemeinde Büren a.A. in allen Bereichen positiv ab.
Dass die Rechnung für das Jahr 2018 positiv ausfallen würde, habe sich bereits im dritten Quartal des Rechnungsjahres abgezeichnet, erläuterte Gemeinderat Hans Rudolf Meyer, zuständig für die Finanzen, anlässlich der ordentlichen Gemeindeversammlung den 53 anwesenden Stimmberechtigten am Dienstagabend im Rathaus. Das entspricht 2,2 Prozent aller Bürener Stimmberechtigten. Tatsächlich schliesst die Jahresrechnung in allen drei Bereichen – Steuerhaushalt sowie in den Spezialfinanzierungen Abwasser und Abfall – deutlich positiv ab: Bei einem Aufwand im Gesamthaushalt von 21,741 Mio. Franken und einem Ertrag von 21,862 Mio. resultiert ein Ertragsüberschuss von 121'700 Franken. Budgetiert war ein Defizit von 560'000 Franken.
Im allgemeinen Haushalt (Steuerhaushalt) verzeichnet man einen Gewinn von 208'980 Franken, der aufgrund der neuen Rechnungslegung HRM2 vollumfänglich der finanzpolitischen Reserve zugeführt wird. «Diese ist dem Eigenkapital zugeordnet und dient zur Deckung zukünftiger Defizite», erklärte Meyer den Anwesenden. Diese Reserve beläuft sich auf 5,62 Mio. Franken und entspricht einem Mehrfachen der kantonalen Empfehlung. Budgetiert hatte man im allgemeinen Haushalt ein Defizit von 493'500 Franken, schnitt aber in den Bereichen Lastenausgleich Kanton, Sozialhilfe und KITA sowie baulicher Unterhalt und Material- und Warenaufwand um über 700'000 Fr. besser ab als budgetiert.
Bei der Abwasserentsorgung resultiert ein Ertragsüberschuss von 95'325 Fr., beim Abfall ein Überschuss von 26'380 Franken.
Bemerkenswert sei die Veränderung im Steuerertrag, so Meyer: Bei den natürlichen Personen verzeichnet man einen Ertrag von 8,374 Mio. Fr., 875'300 Fr. mehr als budgetiert und 1,8 Mio. Fr. mehr als in der Rechnung 2017. Allerdings handle es sich hier um einen ausserordentlichen Sondereffekt, die Veranlagung einer einzelnen Person. Einen Mehrjahrestrend könne man daraus leider nicht ableiten. Bei den juristischen Personen ist der Steuereingang eingebrochen und beträgt mit 422'000 Fr. nur gerade ein Drittel des budgetierten Betrags. «Verschiedene Unternehmungen haben im letzten Jahr grössere Investitionen vorgenommen, was auch in den kommenden Jahren Abschreibungen in grösserem Umfang erwarten lässt», so Meyer. Er sei aber davon überzeugt, dass sich die Lage wieder stabilisieren werde.
Die Nettoinvestitionen fielen im Vergleich zum Budget tiefer aus: Nur gerade 46,5% wurden tatsächlich realisiert. Sie konnten vollumfänglich aus Eigenmitteln finanziert werden.
Die Rechnung wurde von den Stimmberechtigten stillschweigend genehmigt.
In einem weiteren Traktandum wurde die Kreditabrechnung für den Bau des Doppelkindergartens präsentiert. Auch hier ist das Ergebnis erfreulich. Der Kredit von 2,75 Mio. Fr. wurde nämlich um 173'170 Fr. unterschritten.
Bei der Renaturierung Siechenbach wurde der Baustart verschoben, erklärte Gemeinderätin Barbara Stotzer-Wyss. Der im Jahr 2010 gesprochene Kredit reiche nicht aus, weil im Lauf der Jahre unerwartet Mehrkosten entstanden seien. Der Gemeinderat habe entschieden, das Projekt zu überarbeiten und zu redimensionieren, zumal man nicht mehr mit 300 Jahren für ein mögliches Grossereignis planen müsse, sondern nur noch mit 100 Jahren.
Die Ortsplanungsrevision liegt noch bis Mitte Juni auf. Ziel sei es, im September an einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung darüber zu befinden.
Gemeindepräsident Rolf Wälti gab ausserdem bekannt, dass in Sachen Schulraumplanung eine Arbeitsgruppe eingesetzt wurde, die sich um nachhaltige Projekte bemühe – unter Einbezug der bisherigen Projekte, die nicht genehmigt, aber auch nicht abgelehnt worden waren.
Barbara Stotzer-Wyss informierte über das Baugesuch der Swisscom für eine neue 5G-Mobilfunkantenne an der Industriestrasse. Über 100 Einsprachen wurden eingereicht. Einer der Einsprecher regte den Gemeinderat an, aufmerksam zu bleiben, umsichtig zu sein und unter Umständen sogar ein politisches Zeichen zu setzen.