Naturereignis
Erdbeben erschüttert Grenchen: «Als ob ein Lastwagen ins Haus gefahren wäre»

Im Kanton Solothurn hat an vereinzelten Orten heute Mittag die Erde gebebt. Gemäss dem Schweizerischen Erdbebendienst hatte das Beben eine Stärke von 2.9 Magnitude. Schäden wurden laut Polizei bisher keine gemeldet.

Sandra Meier
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Erdbeben in Grenchen. Die gemessene Stärke betrug 2.9 Magnitude.

Erdbeben in Grenchen. Die gemessene Stärke betrug 2.9 Magnitude.

Screenshot/seismo.ethz.ch/

Der Schweizerische Erdbebendienst hat das Erdbeben mit Epizentrum in Grenchen aufgezeichnet. Gemäss der Fachstelle erschütterte das Beben die Gemeinde mit einer Stärke von 2.9 Magnitude und in einer Tiefe von 3.7 Kilometer.

Auch in anderen Solothurner Gemeinden dürfte das Erdbeben spürbar gewesen sein. So haben der Fachstelle verschiedene Einwohner aus Leuzigen, Arch, Nennigkofen, Solothurn und Olten berichtet, das Erdbeben verspürt zu haben. In Selzach, Bettlach und Grenchen war das Beben sogar deutlich spürbar.

«Das Haus hat gezittert»

Auch über Facebook äussern sich Leser der «Solothurner Zeitung» zum Erdbeben. Eine Userin schreibt etwa: «Ja, ich habs deutlich gespürt, meine Katze war auch verängstigt.» Eine Leserin des «Grenchner Tagblatts» vergleicht das Beben gar mit einer «Explosion». Und eine andere schreibt: «Ganz schlimm. Als ob ein Lastwagen ins Haus gefahren wäre».

Schäden wurden der Polizei bisher nicht gemeldet, wie die Kapo Solothurn auf Anfrage sagt. Bisher habe sie lediglich eine Nachricht aus Selzach erreicht, in der ein Anwohner schrieb: «Das Haus hat gezittert.»

Auch auf Twitter hat sich ein erster User zum Thema geäussert: «Wow, so stark hatte ich das schon lange nicht mehr erlebt», schreibt Gilles Zaugg, SP-Politiker aus dem Kanton Bern.

Grosse Oberflächenwellen

Ein Erdbeben verspürt man in der Regel ab zirka 2.5 Magnitude. Ob ein Beben wahrgenommen wird, hängt aber auch von seiner Tiefe ab. So schreibt der Schweizerische Erdbebendienst auf seiner Website unter den allgemeinen Informationen: «Erdbeben relativ nahe an der Erdoberfläche (ungefähr in den obersten 30 Kilometern) erzeugen grosse Oberflächenwellen verglichen mit einem Erdbeben der gleichen Stärke, welches sich in grösserer Tiefe ereignet hat.»

Der Schweizerische Erdbebendienst registriert jährlich zwischen 500 und 800 Erdbeben. Die meisten davon werden nicht wahrgenommen.

Bereits im vergangenen August hat ein Beben in Solothurn viele Anwohner aufgeschreckt. Obwohl es «lediglich» eine Stärke von 2.2 Magnitude aufwies, war es trotzdem gut spürbar.