Bei Müllers am Gummenweg findet man an einheimischen Pflanzen fast alles im Garten.
«Das ist ein Sommerflieder», Uwe Müller zeigt auf die exotisch anmutende Pflanze. «Da sieht man bis zu zwanzig Schmetterlinge nebeneinander sitzen. Aber die Raupen können sich nicht von dieser Pflanze ernähren.» Müller ist ein Hobbygärtner und weiss über jedes Pflänzchen auf seinem Grundstück etwas zu erzählen. Ein wenig weiter zeigt er den Gemüsegarten und erzählt, auf einen Abschnitt des Gartens deutend: «Hier pflanzen wir zunächst die Zwiebeln, so bleibt der Boden frei von Erdflöhen. Die Karotten, die wir danach säen, sind somit vor Schädlingen sicher.»
Gemüse, Früchte, Blumen
Im Garten von Uwe und Sonja Müller kommt man ins Staunen: Von den einheimischen Gewächsen findet man fast alles Erdenkliche. Alles ist nach einem Schema angeordnet. Es ist so viel, dass gar das gastfreundliche Ehepärchen nicht immer alles auswendig aufzählen kann. Neben «Rüebli» gibts beim Gemüse unter anderem Lauch, Zucchetti, Gurken, Sellerie, Krautstiele, Bohnen und grosse Salatköpfe.
Auch Kartoffeln, diverse Tomaten- und Kräutersorten findet man beim obersten Haus am Gummenweg. Dazu kommen mehrere Beerensträucher und Fruchtbäume, von denen so einige veredelt sind: Am Quittenbaum wachsen zusätzlich Birnen, der Kirschenbaum produziert diverse Kirschsorten. Dieses Jahr war «Chirsi»-reich. «Wir haben einen Baum und es gab zwanzig Kilo», beschreibt Uwe Müller.
In der Serie «Grenchner Gärten » stellen wir diesen Sommer verschiedene grüne Kleinode in der Stadt vor. Den Auftakt machte am 4.Juli Colette Baumgartner mit ihrem Japangarten. Heute erzählen Uwe und Soja Müller vom Gummenwäg von ihrem grossen Gemüse-, Blumen- und Obstgarten.
Was diese Nahrungsmittel betrifft, ist das Ehepaar Müller im Sommer mehr als versorgt. Die ersten Salate gab es dieses Jahr im Mai, Äpfel haben sie meistens Anfang Herbst bis Ende November.
Vieles wird verschenkt
«Wir können gar nicht alles selber essen, wir verschenken viel an Familie und Freunde», lacht Sonja Müller. Einen kleinen Teil friert oder legt das Ehepaar ein. Auch Konfitüre oder Sirup bereiten sie zu. Für diesen Teil ist Sonja Müller zuständig. Sie bäckt Früchtekuchen, säubert die Gartenwege und pflegt die Blumen.
Diese sind für das Ehepaar nicht wegzudenken. Rund 30 Blumenarten sind auf dem Gelände verteilt, in der Erde oder in Töpfen. Dazu kommen 250 Rosenstöcke sowie der Rosenbogen. Achtzig Prozent sind Edelrosen.
Aufwendige Gartenarbeit
Uwe Müller kümmert sich um die Arbeit im Garten, der ungefähr eine Fläche von rund neun Aren misst. Dies ist ein wöchentlicher Aufwand von 10 Stunden. Jeweils im März beginnt es. Es ist auch kostspielig. Doch für seine Leidenschaft ist es Müller Geld und Zeitaufwand wert. «Ich bin mit einem Garten aufgewachsen», erklärt er seinen grossen Bezug zum Grünen. Ehe das Ehepaar 1974 in das Haus am Gummenweg einzog, wohnte es mit seinen Kindern sechs Jahre in Bettlach in einem Mehrfamilienhaus. «Wir haben den Garten von Grund auf neu gestaltet. Wir fingen mit Kirschen und Äpfeln an», erinnert sich der Hobbygärtner.
Er giesst die Pflanzen mit Regenwasser. Früher aus Fässern und Gruben. Da Letztere wegen Algen ungeeignet waren, haben sie erst letztes Jahr einen flachen Wassertank von zwölf Kubikmetern unter dem Boden eingerichtet. «Das Loch habe ich selbst ausgehoben», erzählt Uwe Müller, der ebenso an die Wildbienen gedacht hat: Von Hand hat er ein Häuschen für diese gebaut.
Ein wenig zu kämpfen machen ihnen Rehe, deren Leibspeise Rosenköpfe sind. Ein Haag bringt nicht so viel, die Vierbeiner finden dennoch einen Weg zu ihrem Lieblingsgericht. Uwe Müller: «Einmal in der Nacht kam eines und hat an die sechzig Rosenköpfe abgerissen.»
Viel besucht an Weihnachten
Bei den Müllers wird es nie langweilig. Gemeinsam gehen sie im Sommer walken, im Winter langlaufen, Uwe Müller spielt Volleyball in der Bettlacher Männerriege und geht dreimal die Woche biken. Er bietet auch Baumschnittkurse an.
Ein Highlight unter den Grenchnern ist inzwischen auch die Weihnachtsbeleuchtung bei Müllers. Angefangen hat das Ganze durch eine Idee vor zehn Jahren: Jedes Jahr etwas, was zu Weihnachten passt, zu sammeln. Zwei Wochen vor dem ersten Advent beginnt der Aufbau: Unter anderem einen Wasserlauf, allerhand Wintertiere, darunter Pinguine und Eisbären sowie einen Wagen mit Rentieren gibt es zu bewundern. Einige Kinder kämen sogar täglich vorbei, um dieses Spektakel zu erleben.