Jarno Bigler ist eine Gwundernase mit Helferinstinkt und ausgesprochen sozialer Ader. Der 32-Jährige arbeitet neu für Pro Infirmis. Er berät in Zukunft behinderte Menschen in Not.
Die Beratungsstelle für behinderte Menschen in Grenchen hat ein neues Gesicht: Jarno Bigler ist sicher kein Geheimniskrämer, sondern ein offener und offenherziger Typ, der sich für die Schicksale benachteiligter Menschen interessiert und diesen Leuten helfen will. «Das Leben hat es gut mit mir gemeint», sagt der 32-Jährige, der neu das Aussenbüro von ProInfirmis in Grenchen leitet. «Ich habe viel Glück gehabt und freue mich, Menschen in Not helfen zu können», erklärt er seine eigene, soziale Ader.
Das Leben sei für viele Menschen von Ungerechtigkeiten geprägt, sei es in der Bildung, bei der Arbeit, im Elternhaus oder durch eine Behinderung, um nur ein paar Beispiele zu nennen. «Als Sozialarbeiter kann ich positiv Einfluss nehmen. Es macht mich glücklich, wenn ich am Feierabend sagen kann: Heute hast du jemandem etwas Gutes getan, Jarno.»
«Eine kleine Gwundernase»
Jarno Bigler wohnt in Biel, Grenchen kennt er gut, mit der Region fühlt er sich verbunden. Seit acht Jahren arbeitet er als Sozialarbeiter, vor fünf Jahren hat er seine Ausbildung abgeschlossen. Ursprünglich gelernt hat er auf einer Gemeindeverwaltung, und schon da habe er gemerkt, dass es ihm wichtig sei, mit Menschen zu arbeiten. «Ausserdem bin ich eine kleine Gwundernase», verrät er. «Allerdings im positiven Sinne. Ich interessiere mich einfach sehr für die Menschen und ihre Geschichten.»
Ressourcen sind vorhanden
In den ersten gut drei Monaten konnte Jarno Bigler bereits einige Klienten aus der Region Grenchen betreuen. Letztes Jahr wurden von der Beratungsstelle Grenchen 47 Klienten beraten, das entspricht 664 Beratungsstunden. In der ganzen Sozialregion Oberer Leberberg wurden 56 Klienten unterstützt, was wiederum 718 Stunden entspricht. Noch kann der Sozialarbeiter, der das Büro als Einmannbetrieb führt, weitere Klienten aufnehmen.
Wichtig erscheint ihm, dass sich Klienten möglichst früh melden. «Häufig kommen die Leute sehr spät, wenn sich ihre Lage schon stark verschlechtert hat. Das erschwert die Arbeit natürlich sehr, besonders wenn es um Finanzen, offene Rechnungen und angehäufte Schulden geht. Lieber früh als spät», fasst Bigler zusammen.
Aktionstage Ende Oktober
Die Dienstleistungen von ProInfirmis umfassen die Bereiche Sozialberatung, begleitetes Wohnen, Bildungsklub, Tagesstätte, finanzielle Leistungen an Behinderte, Eurokey (Universalschlüssel für öffentliche Sanitäranlagen) und Öffentlichkeitsarbeit. In seinem zentral gelegenen Büro im «Centro» an der Bettlachstrasse 8 übernimmt Jarno Bigler einen Teil dieser Aufgaben, der Rest wird von ProInfirmis Solothurn abgedeckt. Berührungsängste kennt der Bieler nicht, und er hofft noch auf viele weitere Klienten. «Es ist unser Wunsch, unser Angebot noch bekannter zu machen», erklärt er.
Übrigens: Vom 25. Oktober bis zum 4. November finden die Aktionstage psychische Gesundheit statt, an denen auch ProInfirmis mitwirkt. Ein Teil der Veranstaltungen – die auf www.psychische-gesundheit-so.ch ersichtlich sind – werden in Grenchen durchgeführt. Zuletzt machte ProInfirmis in der Uhrenstadt damit von sich reden, dass sie einen Stadtplan extra für Rollstuhlfahrer herausgegeben hat, der bei der Beratungsstelle erhältlich ist.