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Bruno Meier übergibt das Präsidium des Lindenhauses an Matthias Meier-Moreno. Damit kann Meier auf ein fünfundvierzigjähriges Engagement für, im und um ein Jugendzentrum zurückschauen.
Wenn an der Generalversammlung des Lindenhauses vom Mittwoch Bruno Meier das Präsidium an seinen designierten Nachfolger Matthias Meier-Moreno weitergeben wird, schliesst sich ein Kreis, der von einem fünfundvierzigjährigen Engagement für, im und um ein Jugendzentrum geprägt war.
Nachdem Ende der sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts verschiedene Versuche einzelner Jugendvereine, einen Jugendtreffpunkt zu organisieren, fehlgeschlagen waren, wurde im Januar 1971 der Verein «Komitee Jugendzentrum» (KJZ) gegründet.
Mitglieder dieser Dachorganisation waren unter anderem die Pfadfinderabteilungen, Pfadessen, die Junge Kirche, der Zwinglibund, der Tiles-Club und die Kritische Jugend. Da die zuständigen Behörden diesem Anliegen oftmals mit Misstrauen begegneten, begann man, den Weg durch die Institutionen zu beschreiten und sich gezielt in den Behörden zu engagieren, um den Interessen der Grenchner Jugend so Gehör zu verschaffen.
Hauptziel war der Bau und die Führung eines Jugendzentrums sowie die Schaffung sinnvoller Freizeitangebote für die Jugendlichen. In den ersten Jahren ohne eigenes Lokal improvisierte man viel, stellte aber dennoch ein vielseitiges Programm zusammen.
Unter anderem wurde das noch heute sichtbare Gartenschach im Lindenpark erstellt oder man organisierte mit Jugendlichen ein Sommerlager in der Patengemeinde Unterschächen, in welchem der «Grenchner Weg» erstellt wurde.
1973 bewilligte der Gemeinderat den Bau des ersten Jugendpavillons im Lindenpark. Dazu wurde die ehemalige Baubaracke «ZAG» bei der Kläranlage ab- und am neuen Standort wieder aufgebaut. Dies notabene in 100-prozentiger Fronarbeit durch die Jugend respektive das KJZ.
10 Jahre lang wurde das JZ grösstenteils von freiwilligen Leitern geführt, daneben entstanden unter intensiver Mitarbeit des KJZ Aktionen wie die legendären Spielplausche für Schüler oder 1979 der Ferienpass, der dieses Jahr zum 38. Mal durchgeführt werden wird. Treibende Kraft waren dabei immer wieder Bruno Meier und seine Frau Monika.
Bald einmal wurde die JZ-Baracke für viele zu klein und das Projekt Jugendhaus Lindenpark an die Hand genommen. Bruno Meier war in der Zwischenzeit Kantonsrat geworden und machte dort seinen Einfluss geltend. Im Herbst 84 wurde das Projekt bewilligt. Die Jugendlichen trugen 6000 Stunden Fronarbeit dazu bei, der kantonale Max Müller-Fonds beteiligte sich mit 600'000 Franken und die Einwohnergemeinde mit 300'000 Franken.
In der Folge erlebte das Lindenhaus Höhen und Tiefen ehe es zu Beginn dieses Jahrhunderts und mit der Übernahme durch die JSG Spielplätze endgültig in ruhigere Gewässer fuhr und man einen Leistungsauftrag mit der Einwohnergemeinde abschliessen konnte.
Als 2009 das Präsidium verwaist war, sprang Bruno Meier erneut ein. In der Zwischenzeit war auch der Mittagstisch gegründet worden und 2013 übernahm man die Leitung des Programms «Midnight» für Jugendliche.
Das Lindenhaus ist längst etabliert und aus dem kulturellen Leben der Stadt Grenchen nicht mehr wegzudenken. Es ist so etwas wie das Lebenswerk von Bruno Meier. Der gibt sein Präsidentenamt im Wissen weiter, dass dieses in guten Händen ist. «Mit 70 Jahren macht es auch kaum mehr Sinn, einem Projekt für Jugendliche vorzustehen», erklärt er mit einem Schmunzeln.
Sollte aber Not am Mann herrschen, wird man bestimmt auf ihn zurückgreifen können.