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Kaputte Spielgeräte auf dem Spielplatz Schmelzi in Grenchen empören Anwohner und sorgen für Aufruhr in sozialen Medien.
Eine zersplitterte Holzschaukel. Ein schwankendes Klettergerüst. Und ein rostiger Nagel, der aus einem Sitzbank ragt. Ein Grenchner postete diese Woche Bildmaterial vom Spielplatz Schmelzi auf die Internetplattform Facebook.
Sofort empörten sich Grenchnerinnen und Grenchner. «So eine Schweinerei!» «Das glaube ich nicht !» Und: «Hier spielen doch Kinder!» wurde etwa dazu geschrieben. Der Augenschein vor Ort bestätigt, was schon die geposteten Bilder zeigen: Viele Holzspielzeuge sind kaputt, das Klettergerüst wackelt bedrohlich, sobald man es nur von Hand bewegt.
Sie wisse schon Bescheid, sagt Chantal Heusser von der Interessengemeinschaft Spielplätze Grenchen (ISG) auf Anfrage. Zwischen Frühling und Herbst organisiert sie Spielnachmittage auf den Spielplätzen in Grenchen. «Vor den Ferien sah das auf dem Schmelzi Spielplatz noch nicht so aus», sagt Heusser. Ihre Vermutung: Eine Gruppe Jugendlicher habe es wohl «lustig» gehabt. Und beispielsweise zu zehnt auf dem Klettergerüst gesessen, was dieses nicht aushielt.
Heusser meint, aus der Sache werde ein zu grosses Drama gemacht. «Ich nehme schwer an, dass die Baudirektion daran arbeitet». Diese ist für die Spielplätze in Grenchen zuständig und laut Heusser immer schnell zur Stelle, wenn beschädigte Spielgräte gemeldet werden. Deshalb habe sie sich über die «bösen» Facebook-Kommentare gegenüber der Baudirektion genervt. «Den Zuständigen liegen die Spielplätze ja auch am Herzen», erklärt sie.«Der Schmelzi ist sicher kein gefährlicher Spielplatz», so Heusser.
Das bestätigt Hanspeter Zumstein von der Baudirektion. Selbstverständlich kümmere sich die Stadt um die Grenchner Spielplätze. Wenn Holz etwas faul werde und dann von Vandalen beschädigt, sehe ein Spielgerät halt nicht mehr so toll aus. Die Stadt habe die Plätze aber im Griff. So hat die Baudirektion auf die Schäden beim Schmelzi-Spielplatz bereits reagiert: Eine zersplitterte Holzschaukel wurde abmontiert, darum herum ein Bauzaun errichtet.
Die Baudirektion kontrolliere Grenchner Spielplätze alle zwei Wochen, berichtet Zumstein. Es käme halt immer wieder vor, dass Vandalen Sachen mitgehen lassen oder Geräte beschädigen. Einige Beispiele von Zumstein: Vandalen hätten beispielsweise schon die Henkel von Schaukeln abgeschraubt, so dass sich Kinder nicht mehr festhalten konnten. Auch seien schon Schrauben von Klettergerüsten abmontiert worden.
Ob beim Spielplatz Schmelzi auch Vandalen am Werk waren, kann Zumstein nicht mit Sicherheit sagen. Die Stadt solle man deswegen aber nicht anprangern, man kümmere sich ja darum. Und: Sollte jemand einen Schaden auf einem Spielplatz feststellen solle man sich bei der Baudirektion melden. Nur so könne sie sich dann auch darum kümmern.
Nebst all den negativen Kommentare im Netz gab es aber Aussagen, die Chantal Heusser von der ISG gefreut haben: Einige Grenchner boten nämlich an, den Spielplatz wieder herzurichten.
So etwa der Grenchner Kulturschaffende David Aebischer. «Die beste Devise ist immer: ‹Mache statt Motze›», sagt er. «Material habe ich zwar nicht», so Aebischer. «Wenn das die Stadt aber zur Verfügung stellen würde und bloss Not am Manne ist, würde ich gerne meine ‹Man-Power› zur Verfügung stellen.» Das schrieben auch andere junge Männer auf Facebook. Konkret ist aber noch nichts geplant. Man wolle der Stadt schliesslich nicht reinfunken, sagt Aebischer. Und warte jetzt mal ab.