Jazz-Matinee
Einzelkönner wussten auch als Einheit zu gefallen

Die Formation Groovin’ Four trat an der Matinee der Grenchner Vereinigung Pro Jazz in der «Schönegg» auf.

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Jazz-«Stubete» mit Groovin’ Four in der «Schönegg».

Jazz-«Stubete» mit Groovin’ Four in der «Schönegg».

André Weyermann

Den Zuschauern bei der Matinee der Vereinigung Pro Jazz bot sich ein eher ungewöhnliches Bild. Die Formation Groovin’ Four trat nämlich ohne Schlagzeuger auf die Bühne. Das Publikum kam aber trotzdem in den Genuss eines exquisiten musikalischen Morgens. Dies lag daran, dass die vier Musiker an den jeweiligen Instrumenten als Könner ihres Faches gelten.

Angefangen bei Christian Baader, der das eh schon selten gespielte Bass-Saxofon mit seinen Tüftler-Fähigkeiten in ein einzigartiges Gerät umfunktioniert hat, über den mehrfach preisgekrönten Trompeter Joël Affolter, Pierre Aeby am Banjo und der Gitarre bis zu Ruedi von Arb (Saxofon, Querflöte, Klarinette) zeigten sie ihre Fähigkeiten als Solisten, wussten aber auch als Einheit zu gefallen.

Ursprünglich als Band konzipiert, die sich vor allem dem Swing und dem Bebop verpflichtet fühlt, also Musikrichtungen, die zuweilen als etwas kopflastig gelten, reicherten sie ihr Repertoire mit Stücken eines Louis Armstrong oder eines Dizzy Gillespie an, sodass die Zuhörenden in den Genuss einer veritablen Zeitreise durch den älteren Jazz kamen.

Hervorzuheben gilt es die feinen Arrangements, die dazu führten, dass die Musik durchaus auch das Gemüt der Jazzfans erreichte. Das Einfühlungsvermögen und die Improvisationsfähigkeit jedes einzelnen Protagonisten erlaubten einen Sound, der äusserst kompakt wirkte, auch wenn die Band in dieser Formation noch kaum je zuvor aufgespielt hatte. Die Besucher in der altehrwürdigen «Schönegg» wussten dies durchaus zu schätzen. (igu)