Grenchen
Einmal selber Uhrmacher sein

Im Kultur-Historischen Museum Grenchen konnten Kinder die faszinierende Welt des Uhrmacherhandwerks erkunden.

Nadine Schmid
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Aus Originalteilen von Designer-Uhren konnten die Kinder selber Uhren basteln.

Aus Originalteilen von Designer-Uhren konnten die Kinder selber Uhren basteln.

Nadine Schmid

«Die erste Uhr war sozusagen der Hahn, er weckte früher die Menschen. Und wie werdet ihr geweckt?», fragt Kulturvermittlerin Monika Bruder die achtzehn anwesenden Kinder. Sogleich ruft es im Chor: «Mit dem Wecker!» Im Kultur-Historischen Museum fand ein Kindernachmittag zum Thema Uhren und Uhrmacherei statt. Im ersten Teil wurden die Kinder durch die gegenwärtige Sonderausstellung geführt und konnten dabei spannende Information rund ums Thema Uhr erfahren. So beispielsweise, wie die Menschen von der Sonnenuhr zur Armbanduhr kamen.

Bruder erklärte den Kindern auch, weswegen sich die Menschen schliesslich nicht mehr am Hahn, sondern durch die Uhr neu orientierten. «Der Hahn kräht nicht immer zur genau gleichen Zeit, manchmal tut er es etwas früher, manchmal etwas später. Der Wunsch nach genauer Zeitmessung machte eine Alternative notwendig. Schliesslich musste man als Fabrikarbeiter pünktlich zu seinem Arbeitsplatz erscheinen.»

Weiter ging Bruder darauf ein, wie mit Unpünktlichkeit am Arbeitsplatz umgegangen wurde: Den Fabrikarbeiter erwartete meist eine Lohnkürzung. Auch Ausschnitte aus dem Film «Modern Times» von Charly Chaplin sahen sich die Kinder begeistert an. Weiter gab es verschiedene Objekte auszuprobieren. Emsig wurden Karteikarten in die Stempeluhr geschoben, so wie es dazumal die Fabrikarbeiter taten, als sie in der Fabrik eintrafen. Messgeräte, Pendel sowie Gewichte wurden herumgegeben und mit dem Mikro wurde eine Uhr von innen betrachtet.

Im zweiten Teil konnte sich die Jungschar gleich selbst als Uhrmacher versuchen und verschiedene Uhren aus originalen Teilen von Designer-Uhren zusammenbasteln und sie schmücken. Auch konnte man eine Wunschuhr aus Papier kreieren. Voller Freude und Aufregung wurden Zifferblätter und Gehäuse ausgesucht und zusammengeleimt. Stolz wurden die Designer-Uhren daraufhin anprobiert und den Eltern vorgezeigt.