Das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach wurde am Neujahr in einer besonderen Form dargebracht. Das Publikum war begeistert.
Es ist das bekannteste Werk der christlichen Welt zur Weihnachtszeit. Das Weihnachts-Oratorium von Johann Sebastian Bach (BWV 248). Der Klassiker mit seinen bekannten Arien und Chorälen war beispielsweise Anfang Dezember in der Klemenzkirche Bettlach zu hören. Andreas Winkler, ein ehemaliger Sänger des Opernhauses Zürich, der jetzt eigene Projekte realisiert, hat einige Stücke daraus mit seinem Ensemble Don&Giovannis in eine neue Form gebracht.
«Als ich die Formation vor einem Jahr erstmals in einem Zunfthaus in Zürich hörte, wusste ich, dass ich sie nach Grenchen bringen muss», meinte Eric Nünlist, der als Organist und Verantwortlicher für die Kirchenmusik der Reformierten Kirche Grenchen-Bettlach immer wieder mit originellen Programmen Beachtung findet. So auch diesmal. «Roadtrip to Bethlehem» war der Name des Programms, umschrieben als eine «jazzige Reise ins Heilige Land mit dem Weihnachtsoratorium im Handgepäck». Eigentlich bildete dieses eher das Rückgrat der Darbietung, wobei Winkler die Bach-Partitur inklusive der Rezitative im Original sang, was dank seines raumgreifenden Tenors allein schon einen Leckerbissen darstellte.
Das Ensemble mit Simon Kessler (Gitarre, Mandoline), Hannes Gyger (Bass), Sven Angelo Mindeci (Harmonika) und Rafael Meier (Saxofone) unterlegte den barocken Vokalgesang Winklers mit neuen Harmonien. Jazz, Klezmer-Anleihen und eine Prise Orient wurden gekonnt kombiniert und machten das Ganze zu einem prägenden musikalischen Ereignis. Anekdoten um eine Jerusalem-Reise des Ensembles vor einem Jahr bildeten ferner den Rahmen zur Intonation von Weihnachtsliedern aus verschiedenen Ländern, welche am barocken roten Faden aufgereiht, für (noch) mehr Klangvielfalt sorgten. Das zahlreiche Publikum liess sich zunehmend begeistern und zollte der Leistung am Ende stehende Ovationen. (at.)