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Der Boden des Geländes, auf welchem die Städtischen Werke Grenchen (SWG) ihr neues Betriebsgebäude bauen, muss saniert werden, bevor man bauen kann. Bekannt ist nun auch der Investor für die Überbauung gleich daneben.
Wo einst die Gasannahmestation und das alte Betriebsgebäude der SWG stand, soll bereits in diesem Herbst mit dem Bau des neuen Betriebsgebäudes begonnen werden. Wer aber momentan an der Baustelle vorbeigeht, riecht, woran man jetzt gerade arbeitet: Der Boden ist – wie das bei allen ehemaligen Gaswerken, wo man Kohle vergaste – mit Teerölen und Schlackerückständen belastet und muss zuerst saniert werden, bevor man neu bauen kann.
Die SWG hatten bereits im Vorfeld Probebohrungen durchgeführt und wussten sehr genau, was für Altlasten sie wo im Gelände finden würden. «Überraschungen gab es bis jetzt noch keine», sagt Per Just, Geschäftsleiter der SWG auf Anfrage. «Ab und zu fanden wir eine Altlast ein paar Meter weiter östlich oder westlich, als wir sie vermutet hätten, aber im Grossen und Ganzen verlief bis jetzt alles so, wie geplant.»
Und was ist es, das man riecht? «Es sind dieselben Stoffe, also Teerverbindungen, wie man sie bei Strassenbelägen einbaut. Das Material, das wir ausheben, insbesondere das, was man riechen kann, ist auch nicht gefährlicher für Mensch und Umwelt, als wenn eine Strasse frisch geteert wird», so Just.
Rund 10 000 Quadratmeter Boden müssen saniert werden. Wie viele Kubikmeter Erdreich insgesamt ausgehoben werden, könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, so Just. Auch über die Kosten ist jetzt noch nichts bekannt. Die Altlasten werden in einem Zementwerk verbrannt.
Im gleichen Zug wird auch der Aushub für das Fundament des neuen Gebäudes vorgenommen. «Anschliessend werden wir die Pfählungen vornehmen, denn wir wissen, dass wir es hier mit einem schwierigen Untergrund zu tun haben.» Baubeginn ist noch in diesem Jahr, der Bezug des neuen Betriebsgebäudes ist für Januar/Februar 2015 geplant.
Inzwischen ist auch bekannt, wer der Investor der geplanten neuen Überbauung auf dem östlichen Teil des Geländes ist: Es handelt sich um den Generalunternehmer HRS, der dort zwei grössere und rund vier kleinere Mehrfamilienhäuser bauen will. Geplant ist auch der Bau eines Blockheizkraftwerks, über welches die Gebäude mit der Abwärme der SWG beheizt werden können.
Neue Erdgasleitung ist fast fertig
Lange ragte an der Staadstrasse ein dickes Rohr aus dem Boden und entlang der Staadstrasse lagen Rohre bereit und warteten darauf, verlegt zu werden. Es handelte sich um die neue 5-Bar-Niederdruck-Erdgasleitung, durch die Grenchen zukünftig mit Gas versorgt werden soll. Aufgrund des nasskalten Wetters im Frühling war man aber mit der Verlegung etwas ins Hintertreffen geraten (wir berichteten) und konnte die vollständige Verlegung der Leitung in den Boden erst in den letzten Wochen vornehmen.
«Momentan wird die Leitung auf ihre Druckfestigkeit geprüft. Das sollte bis Ende dieser Woche geschehen», sagt Just.
Das Teilstück unter der Aare hindurch wurde schon letztes Jahr fertiggestellt. Auf der südlichen Aareseite wird die 5-Bar-Erdgasleitung von Arch bis zur neuen Gasannahmestation in Buchi bei Hessigkofen grösstenteils auf dem Trassee der alten
25-Bar-Hochdruckleitung zu liegen kommen, einzig um die Gemeinde Arch herum wurde ein anderes Trassee gewählt. In Buchi ist der Gasverbund Mittelland daran, eine neue Gasannahme- und Druckreduzierstation bauen. Die Arbeiten für diesen zweiten Projektabschnitt haben begonnen.
Die alte Gasannahmestation auf dem Gelände der SWG südlich des Bahnhofs Grenchen Süd wurde bereits abgebrochen. Grenchen erhält laut Just momentan das Erdgas über die Zweiteinspeisung von Biel her, bis die neue Leitung fertiggestellt und an die neue Gasannahmestation angeschlossen ist. Das sollte laut Plan schon Ende September der Fall sein.