Luna-Zunft
Eine gelungene Geburtstagsfeier mit vielen illustren Gästen

Die Grenchner Fasnächtler feierten das 40-jährige Bestehen mit einem grossen Fest an der Aare. Der Zunftmeister Lukas Tobler freute sich: «Diesen Schwung können wir in die nun beginnenden Fasnachtsvorbereitungen gut mitnehmen.»

André Weyermann
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Sieben der bisherigen zehn Zunftmeister in der Reihenfolge ihres Wirkens (v.l.): Gert Pfister, Albert Weder, Jürg Zahler, Rolf Dürrenmatt, Urs Weder,Dominick Hirsch und Lukas Tobler.

Sieben der bisherigen zehn Zunftmeister in der Reihenfolge ihres Wirkens (v.l.): Gert Pfister, Albert Weder, Jürg Zahler, Rolf Dürrenmatt, Urs Weder,Dominick Hirsch und Lukas Tobler.

Es war eine Sommernachtsparty der besonderen Art an den Gestaden der Aare. Die Luna-Zünftler hatten dem Areal des Kanuklubs ein festliches Geburtstagskleid übergezogen.

Selbst der Mond, das Wahrzeichen der Lunesen, schien wie gemalt am Himmel und zeigte sich in seiner vollsten Pracht. Jung und Junggebliebene schwelgten in alten Geschichten oder kreierten neue.

Zugpferd der Grenchner Fasnacht

Die Zunft präsentierte sich einmal mehr als moderne, generationenverbindende Gemeinschaft, die zu Recht als eines der Zugpferde der Grenchner Fasnacht gilt.

Ihre Dekos im Zunftlokal Krebs werden denn auch regelmässig prämiert, die Wagenbauer erschaffen jeweils bombastische Gefährte, welche die Zuschauer am Umzug ins Staunen und zum Raunen bringen, die Zunftmusik «Cocoloris» hat mit ihren Bläsern, Steeldrums und Flöten einen ganz eigenen, karibisch-kakofonischen Sound entwickelt und entzückt immer wieder durch fantastisch gewirkte Kostüme.

Schliesslich ist die Zunft seit jeher durch diverse Schnitzelbank-Gruppen am Plausch vertreten.

Zuerst war der Luna-Ball

Zunftmeister Lukas Tobler ging in seiner Ansprache auf die erstaunliche Geschichte der Clique ein. Zuerst entstand nämlich der Luna-Ball, der 1955 zum ersten Mal im damaligen Restaurant Rosengarten durchgeführt wurde.

Später war der Durchführungsort das Restaurant Bad und erst 1958 wurde das Komitee Lunaball gegründet, das 1959 den inzwischen legendären Ball erstmals im Parktheater mit grossem Erfolg durchführte.

Später dislozierte man in den Eusebius-Hof. Aus dem Komitee entwickelte sich bald eine Wagenbaugruppe, die am grossen Fasnachtsumzug mitmachte, sowie eine Schnitzelbankgruppe. So war es naheliegend, eine richtige Zunft zu gründen, was 1974 im «Krebs» zu Grenchen mit grossem Getöse erfolgte.

Keine Geburifeier ohne Gäste

Obernarr Diego Kummer, sein Vize Milton Faulhaber und Obergosche Heinz Westreicher überbrachten die Grüsse der Vereinigten Fasnachtszünfte und der Faschingszunft sowie als Mitbringsel einige Schachteln Basler Läckerli.

Dabei stellte der begnadete Verseschmied Westreicher sein Talent unter Beweis, indem er die doch etwas ungewöhnliche Wahl des Geschenks begründete: «Mir bringe do, statt eifach Wy/ will mir jo sehr vernünftig si/ öppis wo zwar uff d’Hüfte schloht/ doch so chli Hüft de meischte stoht/ und Läckerli, das isch e so/ si mit em Alter besser no.»

Die Jung-Hilari erwiesen dem Jubilar ebenso die Aufwartung wie die «Schuelschwänzer», die die obligate Torte kredenzten.

Ein besonderes Geschenk machten die Herren der Alt-Hilari. Sie traten nämlich gleich selber auf. Es ist schon erstaunlich, was die neun Musiker im allerbesten Alter noch auf dem Kasten haben. Mit ihrem Repertoire aus Oldies, Evergreens und swingenden Nummern sorgten sie für prächtige Stimmung.

Schnitzelbänkler im Ruhestand

Selbstverständlich liessen sich auch die Gastgeber nicht lumpen und trumpften mit gelungenen Einlagen auf.

Die «Drottwarfäger» (Kurt Seematter, Dominick Hirsch, Christian Hetzel, Urs Weder) zeigten, obwohl als Schnitzelbank-Gruppe im Ruhestand, dass sie das Metier immer noch bestens beherrschen.

Die «Luna-Pöschteler» (Lukas Tobler, Daniel Wisard), begleitet durch Akkordeonist Res Fankhauser, gaben einen Querschnitt aus ihren «Bänken» zum Besten und provozierten so den einen oder anderen Aha-Effekt. Schliesslich spielten auch die «Cocoloris» auf und DJ Horse animierte die Fete bis in die tiefe Nacht hinein.

Zunftmeister Lukas Tobler konnte sich über eine gelungene Feier freuen: «Diesen Schwung können wir in die nun beginnenden Fasnachtsvorbereitungen gut mitnehmen.»