Adamhaus Bettlach
Eine Einladung zum Eintauchen in Farbwelten

Bereits zum zweiten Mal zeigt die Selzacher Künstlerin Rita Halbenleib ihre Arbeiten in der Galerie im Adamhaus in Bettlach. Die Vernissage zur Ausstellung unter dem Titel «Kraft der Farben, Farbe – Fläche – Form» am vergangenen Freitag war gut besucht.

Daniel Trummer
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Rita Halbenleibs Ausstellung im Adamhaus dauert bis zum 5. Oktober.

Rita Halbenleibs Ausstellung im Adamhaus dauert bis zum 5. Oktober.

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Das Zitat von Paul Cézanne «Wenn die Farbe den höchsten Reichtum erlangt, zeigt die Form die grösste Fülle» ziert die Einladung. Auch Daniel Brüngger, ein Freund der Familie, zitierte den französischen Maler in seinen Worten zur Eröffnung der Ausstellung. Die kräftigen Farben der vorwiegend grossformatigen Bilder ziehen in den Bann. Herrliche Kompositionen in Rot und Blau, abstrakte Landschaften in Bergen und Hügeln oder am Wasser und bisweilen augenzwinkernd versteckte Elemente der Collage machen die Ausstellung zu einer lohnenden Reise zu Farben und Formen.

Nach Jahren des Aquarellierens sind es heute Bilder auf Leinwand und Papier, völlig losgelöst von Natur und realen Gegenständen. Rita Halbenleibs abstrakte Werke als «dekorative Kunst» zu bezeichnen, würde ihrem Schaffen nicht gerecht werden. Die Farbklänge wirken, die Kontraste beleben und die Tiefe in den Bildern animiert zum Eintauchen in ihre Farbwelten. Reisen in den Norden oder nach Griechenland und Italien haben in der Malerei der Selzacherin Spuren hinterlassen. So ist beispielsweise Sand der grössten nordfriesischen Insel in einigen Werken hineingearbeitet. Diese Sande erschliessen interessante Konturen und Strukturen.

«Kunst ist alles, was mit Leidenschaft gemacht wird», sagt Rita Halbenleib. Sie hat sich das Credo eines ihrer Vorbilder, Oskar Koller, zu eigen gemacht. In den 1990er-Jahren hat sie sich aus dem Familienbetrieb und dem Berufsleben zurückgezogen. So oft sie kann, widmet sie sich seither der Malerei. An der Kunstakademie im oberbayerischen Bad Reichenhall hat Halbenleib sich stetig weitergebildet, hat neue Techniken kennen gelernt und ab 1999 die Arbeit mit dem Pinsel intensiviert. Nicht nur Oskar Koller war einer ihrer Lehrmeister. Sie hat ausserdem Kurse bei Gerhard Almbauer, Rolf Wullimann, Jeannette Hämmerle und Doris Walser belegt. «Eine leere Leinwand provoziert bei mir 1000 Ideen», erzählt sie und lächelt, spricht von der erwachten Intuition, vom Gefühl des Loslassens, von der Befreiung, die im malerischen Schaffen verborgen ist. «Was mich im Innersten bewegt, gehe ich bildlich an», beschreibt sie diesen Prozess. Es ist ihr Wunsch, mit ihrem künstlerischen Schaffen Herz und Seele zu beflügeln.

An der Ausstellung aufgelegt, ist ein neues, kleines Buch, «Weisheiten und abstrakte Bilder». Bereits 2011 überraschte die Künstlerin mit dem Kunstkochbuch «Kochlöffel und Pinselstrich».

Ihre Bilder brauchen Raum. Die Begegnung im Adamhaus mit Rita Halbenleibs abstrakten Arbeiten bietet genügend Raum und lohnt sich.

Die Ausstellung dauert bis zum 5. Oktober. Öffnungszeiten: Samstag, 14–17 Uhr, Sonntag, 10–12 Uhr,und 14 –17 Uhr, Donnerstag, 18–20 Uhr.