Peter Reber und seine Tochter Nina überzeugten mit altbekannten Weihnachtsliedern und aussergewöhnlichen Adventsgeschichten.
Kurz vor Weihnachten bescherte Peter Reber zusammen mit Tochter Nina dem Parktheater ein volles Haus. Die Zuschauenden zeigten sich begeistert ob eines alten Bekannten, der mit seinen Liedern, vor allem aber in seinen Adventsgeschichten, auch unkonventionelle Wege beschritt.
Das war definitiv kein normales Weihnachtsprogramm, in welchem einfach die heile, heilige Zeit zelebriert wird. Eine ausgewogene Mischung aus Liedern und Texten regten zum Nachdenken und zum Schmunzeln an. Denn Peter Reber ist ein hervorragender Geschichtenerzähler. Seine teils autobiografischen Anekdoten und erfundenen Episoden kommen oft schräg, manchmal gar extravagant daher, sind gewürzt mit witzigen Pointen.
Augenzwinkernd lässt er zum Beispiel Figuren, die als Christbaumschmuck dienen, das Geheimnis um den Elvis-Song «Love me Tender» lüften. Auch die beiden Engel in Raffaels «Sixtinischer Madonna» sieht man nach diesem Abend in einem anderen Licht. Dann wieder tritt ein Amateurfunker während eines Konzertes in der Kirche einen Geist los. Ein alternder Weihnachtsmann meint sich im Datum geirrt zu haben, da bereits im November überall auf Weihnachten gemacht wird. Ein anderer ist von seiner Harley-Davidson auf einen Esel umgestiegen, den er der Einfachheit halber gleich «Harley» nennt.
Herrlich auch die Science-Fiction-Erzählung, in welcher sich ein von der Erde flüchtendes Raumschiff und der Weihnachtsstern philosophierend kreuzen. Ganz arg treibt es Peter Reber, wenn er in bester Loriot-Manier eine tödlich-gruselige Weihnachts-Story zum Besten gibt.
Gesanglich wurde das Urgestein im Schweizer Showbusiness von seiner Tochter begleitet. Mit ihrer fantastischen Stimme nahm sie das Publikum sofort für sich ein. Ausdrucksstark und ergreifend wirkte insbesondere ihre Interpretation des Bettina-Wegener-Songs «Sind so kleine Hände», einem eindrücklichen Appell, Kinder in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Die Gospels und das unvergleichliche «Vreneli ab em Guggisbärg» zeigten ein harmonisches Familien-Duo. Mit dem philosophischen «Stürmischi Zyte» kam ein Klassiker aus der Feder von Peter Reber zum Zuge.
Daneben verblüffte er aber auch mit dem innovativen «Schmutzli-Blues», in welchem der stete Geselle so gerne zum Samichlaus aufsteigen würde, berührte mit der Hommage an Lina Moser, einer Spielgefährtin, die ihr unvorteilhaftes Aussehen mit einem Mona-Lisa-Lächeln mehr als nur wettmacht. Oder er liess den grössten Lümmel in seinem Quartier den Pfarrerberuf ergreifen. «Dr ewig Tramp» der als Zusammenfassung von Rebers bisherigem Lebensweg verstanden werden kann, zeigte die beiden Protagonisten noch einmal in Hochform. Peter Reber und Nina erwärmten die Herzen der Zuschauenden. Seine Geschichten zeugten von gedanklichem Tiefgang. Und irgendwie gelang ihm die Quadratur des Kreises: Obwohl auch Kritik an den Auswüchsen des modernen Weihnachtsrummels angebracht wurde, verschloss sich der Künstler dem Zauber dieser Zeit nicht gänzlich.