Grenchner Stadtbaumeister
Ein Generalist wird Nachfolger von Claude Barbey

Der Bellmunder Daniel Gäumann tritt Anfang August die Nachfolge von Claude Barbey auf der Baudirektion Grenchen an. Der 49-Jährige bezeichnet sich selbst als Generalist.

Oliver Menge
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Daniel Gäumann, der neue Stadtbaumeister Grenchens.

Daniel Gäumann, der neue Stadtbaumeister Grenchens.

Oliver Menge

Der 49-jährige Architekt, Raumplaner und Denkmalpfleger verfügt über ein umfassendes Palmares und vielseitige Interessen. «Ich bezeichne mich grundsätzlich als Generalist und konnte dies in meiner bisherigen beruflichen Tätigkeit bereits mehrfach unter Beweis stellen», sagt Daniel Gäumann, der sich gegen sechs weitere Mitbewerber in der engeren Wahl für die Stelle als Stadtbaumeister und Nachfolger von Claude Barbey durchsetzen konnte. «Diese Stelle ist eine unglaublich interessante Herausforderung.

Im urbanen Raum mitzuwirken und diesen mitzugestalten, übt eine grosse Faszination auf mich aus», erklärt Gäumann. Der Architekt und Raumplaner, der seit 15 Jahren in Biel ein eigenes Büro betreibt, war unter anderem in den letzten Jahren mit dem Umbau und dem neuen Betriebskonzept des Jugendheims in Prêles beschäftigt.

«Es war spannend, für die öffentliche Hand zu arbeiten. Dieses grosse Projekt hat mir eine Vielfalt von Tätigkeiten in verschiedensten Bereichen ermöglicht». In Grenchen möchte Gäumann sein breites Wissen und Interesse für die Entwicklung der Stadt einsetzen.

Politische Ausrichtung

Wo aber steht der zukünftige Stadtbaumeister politisch? «Diese Frage wurde mir in den Fraktionen natürlich auch gestellt», sagt Gäumann. Er sei klar in der Mitte zu Hause, so der Parteilose.

«Bei gewissen Themenbereichen tendiere ich eher nach links, bei anderen eher nach rechts.» Grundsätzlich wolle er aber Sachpolitik und nicht Parteipolitik betreiben.

Verdichtung nach innen

Konkreten Handlungsbedarf sieht Gäumann in Grenchen nicht. «Die Ortsplanungsrevision steht an, die Legislaturziele sind klar, jetzt werde ich mich zuerst in die Dossiers einlesen müssen.» Strichworte wie Verdichtung nach innen seien wichtig. «Wir müssen Brachen, die auch in der Innenstadt existieren, primär angehen und die Qualität von innen her fördern.»

Aber der Raumplaner Gäumann verliert auch nicht den Blick fürs Ganze: «Eine regionalpolitische Gesamtbetrachtung ist anzustreben, denn entlang des Jurasüdfusses kann man nicht jede Gemeinde für sich alleine betrachten.»

Und der Denkmalpfleger Gäumann legt grossen Wert darauf, dass man mit der Vergangenheit sorgsam umgeht: «Man muss zur Baukultur Sorge tragen. Und doch den Spagat zwischen Veränderung im städtischen Kontext und Erhalt aus baudenkmalerischer Sicht machen – und dabei stets eine sorgfältige Interessenabwägung vornehmen.»