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Mit einer Propellerturbine mit 540 kW Leistung erreicht das Eigenbauflugzeug von Hobbypilot Marc Rollier eine Geschwindigkeit von 650 km/h. Das Flugzeug ist in der Schweiz einmalig und hat seinen Heimatflughafen in Grenchen.
Auf dem Flughafen Grenchen ist neuerdings ein ungewöhnliches Flugzeug stationiert. Es ist klein und wurde aus einem Bausatz hergestellt. Aber es ist kräftig «motorisiert» und erreicht dank einer Propellerturbine mit 540 kW Leistung eine Geschwindigkeit von etwa 650 Stundenkilometern.
Die zweiplätzige Maschine, mit historischem US-Air-Force-Symbol, ist allerdings in friedlicher Mission unterwegs. Sie hat eine amerikanische Zivil-Immatrikulation und heisst «Turbine Legend». Stolzer Besitzer ist Hobbypilot Marc Rollier aus Safnern. Er hat das Flugzeug im Juni in 20 Flugstunden von Florida nach Grenchen überführt, wo er mit der traditionellen «Flugzeugtaufe» mit dem TLF der Flughafenfeuerwehr empfangen wurde.
Acht Tage dauerte die Verlegungsaktion insgesamt. Sie war ursprünglich bereits vor einem Jahr geplant und musste dann wegen technischer Hindernisse und schlechter Witterung abgesagt werden. Wie kommt der Seeländer Pilot dazu, sich ein solches fliegendes Kraftei zuzulegen, das bestimmt auch nicht ganz einfach zu handhaben ist? Er fliege seit zehn Jahren und habe auch Erfahrungen im Kunstflug, erklärt Rollier. «Mich hat gereizt, dass die Maschine handlich und kraftvoll ist und auch Platz für einen Passagier bietet.»
Maschine selber umgebaut
Die Maschine wurde vom Vorbesitzer schon vor zehn Jahren aus vorgefertigten Teilen gebaut. «Er war damals schon älter und hat sich wohl etwas überschätzt», so Rollier. Nach dem Kauf war er mehrmals in den USA und hat das Flugzeug auf Vordermann gebracht. Die ganze Avionik wurde erneuert und das Flugzeug mit einem Glascockpit ausgestattet.
Der «Ferrari der Lüfte» wird seinen Heimatflughafen in Grenchen haben, wie Rollier bestätigt, und sorgt auch bei der ansässigen Fliegerszene für grosse Augen. «Ein Eigenbauflugzeug mit diesen Leistungen ist einmalig in der Schweiz», meint jedenfalls Flughafenchef Ernest Oggier. Das Flugzeug wird seine amerikanischen Kennzeichen behalten, weil es in der Schweiz sonst nicht zugelassen würde.