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Der ehemalige Direktor der mia erklärt, wie alles begann und warum er glücklich ist, dass für das 25-Jahr-Jubiläum seine Tochter die Leitung übernommen hat.
Jürg Möri hat die Mittelländer Ausstellung während 24 Jahren als Messedirektor geprägt. Dieses Jahr feiert die mia Grenchen mit Tochter Caroline Möri als neuer Messeinhaberin das 25-Jahr-Jubiläum. 1989 wurde die Messe von Unternehmer Jürg Möri gemeinsam mit Peter Traub und Hansueli Wirth lanciert. Im Interview erzählt der pensionierte 68-Jährige, was die Familienmesse einzigartig macht, warum die mia 2013 ein «grosser Lehrblätz» ist und weshalb es gut ist, dass die Messeplanung mit dem Umzug ins Velodrome Suisse quasi bei null beginnen musste.
Jürg Möri, Sie haben sich offiziell zur Ruhe gesetzt und als Messedirektor verabschiedet. Offiziell.
Jürg Möri: Ja, stimmt. Bei Bedarf springe ich an der mia immer noch ein. Caroline ist schliesslich meine Tochter, und die aktuelle mia mit der Premiere im Velodrome ist für sie als Direktorin ein gewaltiger Lehrblätz. Wenn sie mich anruft, was sie momentan täglich mehrmals tut, gebe ich ihr immer gerne Hilfestellung. Sie leitet die Messe dieses Jahr zum dritten Mal.
Warum ist die mia ein Lehrblätz?
Der Bau des Velodrome ist nicht so weit fortgeschritten, wie vereinbart war, und das bedingt Kompromisse und Flexibilität. Das Velodrome-Restaurant beispielsweise hätte fertig sein müssen, wir wollten ein schönes À-la-carte-Restaurant einrichten. Das geht jetzt aber erst nächstes Jahr.
Hätten Sie als Messedirektor die mia nicht ins Velodrome verlegt?
Unser altes Team hat die Verhandlungen mit den Velodrome-Betreibern noch mitbegleitet, und grundsätzlich ist das eine gute Sache. So unfertig, wie sich die Halle aber in diesem Frühjahr präsentiert hatte, wäre mir ein Umzug zu riskant gewesen. Mit mir wäre die mia noch nicht umgezogen. Caroline aber hat sich dieser Herausforderung angenommen.
Sie sind stolz auf Ihre Tochter.
Natürlich, das gebe ich auch gerne zu. Es bestand meinerseits nie die Absicht, dass meine Tochter die mia hätte übernehmen müssen. Sie hat es sich selber ausgesucht, nachdem sie 2006 Teilzeit bei mir in der M & G Brenntechnik AG und in meiner Consultingfirma eingestiegen war. Heute sage ich ganz klar: Das war für mich wie der Sechser im Lotto.
Hätten Sie 1989, als die erste mia stattfand, gedacht, dass die Messe zur Erfolgsstory wird?
Ich, Peter Traub und der leider verstorbene Hansueli Wirth haben immer an die mia geglaubt. Die Messe wurde zwar Jahr für Jahr totgesagt, aber Fakt ist: Solche Publikumsmessen braucht es nach wie vor.
Wie hat alles angefangen?
Die erste mia fand auf der Ostseite der Flughafenstrasse und im Herbst statt. Entstanden ist sie als Ergänzung zur früheren Drogisten-Fachmesse, deren Ursprung auf eine Idee von Peter Traub zurückgeht. Er gelangte damals an mich, weil ich bereits Erfahrung mit Messen und Ausstellungen in der Wirtschaft hatte. Ich erkannte, dass eine Fachmesse alleine nicht funktioniert, weshalb wir die mia ins Leben gerufen haben. Sie fand früher immer gleich anschliessend an die Fachmesse der Drogisten statt. Und: Die mia hat gleich mit der ersten Durchführung funktioniert.
Hat sich viel verändert?
Wir haben den Standort gewechselt und die Messe in den Frühling verschoben. Ansonsten sind wir unserer Idee treu geblieben. Das Marketingkonzept wurde immer nur minim angepasst. Mit dem diesjährigen Umzug ins Velodrome ist das freilich etwas anders. Die Planung musste quasi bei null beginnen, beispielsweise im Bereich des Standbaus. Aber die Aussteller haben gut mitgezogen. Ich glaube, es tut der mia sogar gut, dass sie nach 25 Jahren wieder aufgefrischt wird. Von Zeit zu Zeit muss man ein Königreich eben erneuern.
Und das macht man wie immer unkompliziert und kundenorientiert.
Richtig, und genau das ist es ja auch, was die mia auszeichnet. Sie ist extrem schlank organisiert. Sie wird geführt und nicht einfach verwaltet. Das macht sie so einzigartig.
Sie selbst werden sich stetig noch stärker zurückziehen. Was wünschen Sie der mia für die Zukunft?
Ich wünsche allen, dass die Zusammenarbeit zwischen Organisatoren und Ausstellern so wertschätzend bleibt, wie sie ist. Ich wünsche den Besuchern, dass sie die mia geniessen können, auch in diesem etwas aussergewöhnlichen Jahr. 2014, wenn das Velodrome vollendet ist, werden die Anfangsprobleme vorbei sein. In diesem Sinne wünsche ich meiner Tochter und ihrem Team natürlich, dass es für sie künftig auch wieder einfacher wird. Ausserdem wünsche ich uns allen wieder besseres Wetter. Dann kann auch ich mich wieder meinem geliebten Hobby, dem Golf, widmen.