Am Nachwuchswettbewerb im Parktheater zeigten Kinder und Jugendliche aus zwölf Kantonen ihr Können.
Obschon sich niemand aus dem Kanton Solothurn beteiligte, verfolgten gemäss Veranstalter über den ganzen Tag rund 800 Interessierte den Folklore-Nachwuchswettbewerb. Die 26 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verteilten sich auf zwölf Kantone. Teilnahmeberechtigt sind Kinder und Jugendliche bis zu 20 Jahren. Sie alle hofften, mit ihrem Vortrag in ihrer Kategorie den Bergkristall zu erobern. Das ist die jeweilige Siegertrophäe in den Bereichen Jodel, Alphorn und Instrumentale Volksmusik. Diese drei Sparten sieht das Reglement des Vereins Schweizer Folklorenachwuchs vor. Dementsprechend werden auch drei verschiedene Fach-Jurys eingesetzt.
Der Wettbewerb begann tagsüber mit der Vorrunde. Mit zwei Vorträgen versuchten die Jugendlichen, sich für den abendlichen, im Radio übertragenen Final zu qualifizieren.
Mit «E schöne Troum» von Hannes Fuhrer eroberte sich das Chinderjodlerchörli Frick den Bergkristall in der Sparte Jodeln. Es verdrängte das Chinderchörli Herisau auf den zweiten Platz. Den dritten Platz belegte das Jodelduett Nina und Selina. Die beiden Cousinen aus Trub gefielen auch mit ihrer Berner Tracht.
Der 15-jährige Schwyzerörgeli-Solist Loris Imlig gefiel schon in der Vorrunde im Bereich Instrumentalisten. Im Final erspielte er sich den dritten Rang mit der witzigen Eigenkomposition «Primavera», für die er noch den definitiven Namen sucht. Grosser Applaus liess schon in der Vorrunde Erwartungen für das Hackbrett-Duo Kellerheims aufkommen. Tatsächlich setzten sich die beiden jungen Frauen mit «On Tour», einer Komposition von Christoph Pfändler, an die Spitze der Instrumentalisten. Beinahe hätte die Familienkapelle Vogel aus Romoos die Reihe der Familienkapellen-Siege weitergeführt. Über ihren zweiten Platz in der Kategorie Instrumentale Volksmusik dürfen sie sich trotzdem freuen. In dieser Sparte drängt sich der Nachwuchs – vermutlich auch dank der Musikschulen. So gefiel mit den «Mier Drey» ein nicht ganz alltäglich besetztes Ensemble. Das Trio besteht aus Klarinette, Fagott und Schwyzerörgeli und kommt aus Oberdorf (NW). Es schaffte den Finaleinzug locker. Besonders viel Applaus erhielt auch das Hackbrettduo Avilanis. Die beiden Frauen erfreuen sich daran, verschiedenste Kompositionen auf ihre eigene Art zu verbinden und umzukrempeln.
Einfacher als bei den anderen Sparten erwies sich die Auswahl der Finalteilnehmer aus der Sparte Alphorn. Gerade mal drei schafften es in den Final. Dort setzte Tobias Barmettler die erste Marke. Mit Hansjörg Sommers «Usem Bärnbiet» streifte er seine Grenzen beinahe und landete auf dem dritten Platz. Limiten waren bei der 17-jährigen Nina Schwager hingegen keine zu spüren. Sie wirkte selbstsicher und übertrumpfte Barmettler mit einem guten Vortrag von Alfons Gassmanns «Am Brienzersee». Die Sensation schaffte in dieser Sparte jedoch die kleine Malina Grimm. Die 8-Jährige verblüffte das Publikum mit einer sehr musikalischen Interpretation von «Chnoblibrot» von Fredy Schnider auf dem Büchel. Die Vorrunde bewältigte sie mit je einem Vortrag auf dem Alphorn und einem speziellen Büchel. Sie ist das jüngste Mitglied einer Alphorngruppe und belegte im letzten Jahr den dritten Platz.
Noch fast schlimmer als der Auftritt im Final dürfte für die Teilnehmer danach das Warten auf die Rangverkündigung zu ertragen gewesen sein. Die Beratungszeit der Experten wurde im Saal überbrückt durch Vorträge der Strichmusig Dobler aus Weissbad. Sie ist die letztjährige Gewinnerin der Kategorie Instrumentale Volksmusik.