Grenchen
Dodo Hug zwitscherte mehrsprachig

Dodo Hug und Band konnten die Zuhörer im Parktheater Grenchen von der ersten Minute an fesseln. Gesungen wurde in mehr als sechs Sprachen.

Nadine Schmid
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Die Sing- und Sprachakrobatin Dodo Hug überrascht immer wieder neu.

Die Sing- und Sprachakrobatin Dodo Hug überrascht immer wieder neu.

Nadine Schmid

Mit dem Song «Vielsittich» als Auftakt, der zugleich der Titel ihres neuen Programms ist, beschrieb Dodo Hug keine Vögel, sondern die Vielseitigkeit, die ihre Person ausmacht und die ihrem künstlerischen Schaffen zugrunde liegt. Das Lied versprach nicht zu viel: Die Sprachakrobatin überzeugte durch ihre Schauspielkunst und ihre Stimme und konnte von der ersten Minute an mit ihrer Band das Publikum im fast vollen Parktheater verzaubern.

Die Mitglieder der Band Efisio Contini (u.a. Vocals, Gitarren), Andreas Kühnrich (u.a. Backing Vocals, Cello, Geige) und Yvonne Baumer (Backing Vocals, Perkussion) interpretierten die Darbietungen virtuos und voller Feingefühl.

Sie passt in keine Schublade

Die Lieder, die am Dienstagabend aufgeführt wurden, waren amüsant, lustig, nachdenklich und melancholisch. Auf Stücke mit Tiefgang folgten solche mit Schalkhaftigkeit und auf packende Grooves gemächlichere Melodien. Wer versucht, Dodo Hug in eine Schublade zu stecken, wird schon beim Musikgenre scheitern: Die Zuhörer im Parktheater konnten Blues, Rock’n’Roll, Pop und Balladen hören, die Liste liesse sich noch weiterführen.

Dabei sang sie die Stücke nicht nur mit ihrer manchmal kraftvollen, manchmal sanften, aber stets ausfüllenden Stimme in mehr als sechs Sprachen; sie hauchte ihnen auch eine Seele ein. Durch zum Stück oder Thema passende Geräusche, die mit Stimme und Instrumenten imitiert wurden, wurde die entsprechende Atmosphäre noch unterstrichen. So war das Tosen und Hauchen des Windes zu hören, während ein anderes Mal Möwengeschrei auf der Bühne erklang.

Fantastische Welt

Die Lieder erzählen textlich und melodisch vom Leben und von einer fantastischen Welt. Sie nehmen die Zuhörer mit in verschiedene Kulturen und Momentaufnahmen des Alltags. Die Themen sind dabei weitgefächert. Ein heisser Sommertag, ein Aufenthalt in Kuba, ein kritischer und amüsanter Beitrag über Apps. Für mehrere der Stücke zückte Dodo Hug, die bereits über vierzig Jahre Bühnenerfahrung hat, gleich selbst die Feder und schrieb Texte und Musik. Efisio Contini verfasste die Lieder über die sardinischen Arbeiter. Auch das optische Ambiente auf der Bühne stimmte.

Das über zweistündige Konzert begeisterte die Anwesenden so sehr, dass sie mit kräftigem Applaus nach Zugaben verlangten, die Dodo Hug und Band mit viel Freude auch gaben.