Startseite
Solothurn
Grenchen
Ein vor-fasnächtlicher Rundgang bei den Wagenbauern in Grenchen und Selzach heizt die Vorfreude auf die bevorstehende Narrenzeit tüchtig an.
Der Augenschein bei Grenchens Wagenbauern am vergangenen Samstag zeigte einen Ideenreichtum sondergleichen. Natürlich führte der traditionelle Presserundgang auch zu den Kollegen in Selzach. Die Fasnachtsvorbereitungen sind in vollem Gange.
Für den neuen Umzugschef der Vereinigten Fasnachtszünfte der Uhrenstadt, Martin Werren, bedeutet der Besuch bei den unermüdlich Bauenden auch eine Wertschätzung ihres Tuns. Er organisierte den Rundgang mit Bravour und liess genügend Raum, um auszutauschen und Anerkennung auszusprechen.
Bereits bei den Fasnächtlern in Selzach stieg der Puls bei der ansehnlichen Delegation. Die Aare-Schnägge werden mit ihrem Beitrag zur Pistenverlängerung des Flughafens Grenchen für Furore sorgen. Ihr Rezept ist einfach und schlägt zwei Fliegen. Die Piste bedarf keiner Verlängerung. Flugzeuge starten neu durch den Tunnel von Oberdorf nach Gänsbrunnen unter dem Motto «düre Tunnel chasch guet starte, muesch eifach z’erscht z’Zügli abwarte».
Brigitte Danz, Präsidentin der Salzfassnarre Selzach, präsentiert ihren Wagen zur Affäre – Aarfähre. 17 Mitwirkende haben das Gefährt gestaltet. Lina Elsässer, die 2.-Klässlerin, freut sich, in Selzach und in Grenchen mitzulaufen. Für Stimmung wird Rico Lanz sorgen. Er darf mitfahren und spielt auf dem Piano live Rock ’n’ Roll und Boogie-Woogie.
Den vergangenen nasskalten Sommer haben die Grenchner Lunesen zum Thema genommen. Unter der Leitung von Thomas Baur entsteht in der Halle von Andi Marti in Staad ihre «Ar(sch)e Noah». Es ist noch einiges zu tun und welche Tiere dereinst im Kahn sitzen, sei noch nicht verraten.
Die Frosch-Zunft Grenchen krankt am Strukturwandel. Die beliebten Melodien der Frösche werden heuer nicht zu hören sein, zu wenige Musikanten stehen zur Verfügung. Nichts desto trotz bauten sie einen feinen Bar-Wagen, der während den Fasnachtstagen auf dem Zytplatz stehen wird. Die Dolce-Vita Zunft kommt äusserst vital daher. Für Pulsanstieg sind Fitnessgeräte aller Art, Energie-Drinks und kreative Einfälle verantwortlich. Für den langjährigen Umzug-Chauffeur, Harry Meier, wurde im Boxring ein Stuhl installiert. «Er wird sich am Umzug ausruhen können», erklärt schmunzelnd Patrick Füeg als Wagenbauchef der Dolce.
Die Hilari-Narren bauen erneut einen Prachtswagen. Der Bauboom in Grenchen wird thematisiert. Die flotten Sprüche, natürlich mit Bezug zu Solothurn, seien hier noch nicht erwähnt. Ein unglaubliches Jubiläum feiert Hanspeter Zumstein als Chef der Wagenbauer der Hilari-Zunft. Zum 40. Mal führt er die Fäden. Und farbenfroh wird er sein, der Hilari-Wagen und viel schalkhaftes Volk wird um den Boom-Wagen zu sehen sein.
In Lengnau baute die Faschingszunft ihr Gefährt. «Bis zum bitteren Ende» lautet das Motto, und die Arbeiten sind weit fortgeschritten. Auf dem Totenbett liegt der FC Grenchen. Ob er noch Fieber hat, wird sich zeigen. Jedenfalls steht der Sensenmann schon bereit. Ein schaurig-schönes Bild, gekonnt gebaut, das ohne weitere Kommentare auskommt.
Die beiden mitgereisten Experten der MFK SO, Gerhard Graber und Stefan Paratore, stellten den Wagenbauern ein gutes Zeugnis aus: Auch der Sicherheit wird bestens Rechnung getragen.