Rund 700 Gäste nahmen am Freitagabend an der feierlichen Eröffnung des Velodromes in Grenchen teil, darunter auch Sportminister Ueli Maurer. Er liess sich von Projektleiter Beat Zbinden durch die Räumlichkeiten des neuen Velodromes führen.
Nicht alles war schon ganz fertig, doch die Handwerker hatten sich in den letzten Tagen noch sichtbar ins Zeug gelegt. Alt Bundesrat Samuel Schmid zeigte sich beeindruckt vom imposanten Bauwerk und rief Zeiten in Erinnerung, als er jeweils mit dem Rad von Rüti in die Grenchner Badi oder an den Flughafen fuhr.
Rollstuhlsportler Heinz Frei hofft, dass er die Rundbahn auch einmal ausprobieren kann. «Ich denke, für das Rollstuhl-Bike wäre das eine ideale Trainingsanlage im Winter.»
Lob für alle Beteiligten
Stiftungsratspräsident Andy Rihs hiess die Gäste willkommen und erwähnte den Grenchner Hans Ledermann. «Das Velodrome war eigentlich seine Idee.» Grosse Radfahrer würden heute auf der Bahn gemacht, so Rihs weiter. Deshalb sei das Velodrome eine wichtige Anlage für die Nachwuchsförderung.
Rihs erläuterte die Geschichte des ungewöhnlichen Bauprojekts, das auch dank lokaler Unterstützung in Grenchen und aus dem Kanton (je 2 Mio Fr. Beitrag ), dem Bund und Swiss Olympic. zustande kam. Auch Gönner wie Fritz Bösch (Feintool-Gründer, 1 Mio. Fr.) erwähnte er «Wenn 365 Ja stimmen an der Gemeindeversammlung und nur einer Nein, heisst das, das das Projekt gut ist. Die Velocity in der Schweiz heisst Grenchen», proklamierte Rihs.
Wirtschaftsfaktor
Stadtpräsident Boris Banga sprach vom, «tollsten Projekt, das ich je miterleben durfte». Die Bahn sei auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor mit vielen Angeboten und Arbeitsplätzen. Für die Stadt sei der Schritt mit jenem im Jahr 1851 vergleichbar, als Grenchen die Uhrenindustrie einführte.
Bundespräsident Ueli Maurer schliesslich würdigte das «Herzblut» mit der eine Idee verfolgt wurde. «Nur dank Privatinitiative sind so grosse Dinge in so kurzer Zeit möglich.» Er forderte zur Akklamation für Rihs auf, weil er Emotionen schaffe, die das Elixier des Sports seien. «Wenn ich hier ein Velo siehe, kribbelt es mich. Ich möchte das gerne Mal ausprobieren.» Der sportliche Wert dieser Halle für die Schweiz sei «unermesslich», auch für die Förderung des Breitensports.
Talkrunde
Franco Marvulli und Fabian Cancellara gesellten sich in eine Talkrunde mit den Rednern. Cancellara: «Ein Meilenstein, ich freue mich, hier einmal trainieren zu dürfen.» Ob er den Stundenweltrekord angreifen will, liess er allerdings offen. - «Die Bahn läuft wie ein Billardtisch und man ist am Ende der Kurve schneller als bei der Einfahrt», sagte Marvulli. Hoffnungsvolle Nachwuchsfahrer seien bereit sie zu nutzen.