Dem Böög wurde in den vergangenen Tagen der letzte Schliff verpasst. Am Aschermittwoch geht es der Kreation «Elvis» an den Kragen. Dann wird er öffentlich verbrannt.
Daniel Moser von der Hilari-Zunft heisst der Böögier. Zum zweiten Mal baut der 23-Jährige Sportstudent ein riesiges Ungetüm. Mit Alain Schelling zusammen hat er die Idee ausgeheckt, geplant, eingekauft, die Beiden haben sich ins Zeug gelegt. «Wir erhalten Geld zum Abfackeln», scherzt Moser. «Es ist unser Projekt», betont der Böögier und illustriert die Zusammenarbeit der beiden von der Entstehung bis zur Hinrichtung.
Elvis, wie sie ihre Kreation nennen, trägt gutes Schuhwerk: Drei Meter beträgt die Länge der grossen Latschen. Alain Schelling hat mit einer vierten Klasse im Schulhaus Eichholz daran gearbeitet. Im Werkunterricht haben die 16 Schüler Grossartiges geleistet. Auf dem Autodach eines Kleinwagens haben die Böög-Verantwortlichen das Papiermaché-Konstrukt in die Werkhalle in City Nord transportiert. Jetzt ist «ausgerutscht», symbolisiert der Böög mit seiner Körperhaltung und knüpft an das heurige Fasnachtsmotto an.
Eine wahre Materialschlacht
Eine halbe Tonne wiegt das Kunstwerk. Unzählige Kartonschachteln sind eingearbeitet, Dachlatten und Täferplatten dienen als Konstruktionshilfen und zusammen mit dem Stroh als Brennmaterial. «Der grösste Kostenpunkt war der Ankauf von Stoff», erklären die Hilarier. 47 Laufmeter in weisser Farbe und 7 Meter geblümter Stoff kleiden die Gestalt. Das Feuerwerk wurde im letzten Moment verkabelt. 1000 Franken stehen für die ganze Arbeit zur Verfügung. «Ohne zusätzliche Unterstützung reicht dieser Betrag natürlich nicht», betonen die Bastler.
Die Dropa Drogerie verkauft das Feuerwerk zu günstigen Konditionen, dem Obernarren sind von der Augustfeier noch einige Zuckerstöcke übrig geblieben, die Autobatterie spendet die Garage Vogelsang, und Peter Zaugg schmiedet den Haken für den Transport. Der Böög trägt eine grosse Ray-Ban-Brille, dadurch wird sein Blick abgeschirmt und er wird so all das, was auf ihn zukommt, besser ertragen. Daniel Moser und Alain Schelling versichern, dass für die nächsten Jahre bereits zündende Ideen vorhanden sind. (tru)