Wie geht es weiter mit dem Bauprojekt auf dem EPA-Parkplatz? Die Stadt hat jetzt den Planungsperimeter bis zur Kapellstrasse ausgeweitet.
Letzte Woche wurde bekannt, dass die sogenannte EPA-Liegenschaft (benannt nach dem ehemaligen Kaufhaus) erneut den Besitzer gewechselt hat. Die Verkäufer konnten zunächst nicht für eine Stellungnahme erreicht werden. Bastiaan Don, Portfolio Manager der Poli Immobilien, meldet sich jetzt nach einer grippebedingten Auszeit.
«Ja, es hat sich für uns nun gerechnet, die Liegenschaft nach einer Sanierung weiterzuverkaufen», bestätigt er, ohne Zahlen zu nennen. Man habe von Anfang an nicht ausgeschlossen, das Gebäude nach der Sanierung wieder abzustossen, bekräftigt Don. – «Sofern dabei für uns ein ansprechender Gewinn herausschaut, und das war hier durchaus der Fall.»
Dass in Grenchens Zentrum wieder Liegenschaften mit Gewinn weiterverkauft werden, ist schon mal bemerkenswert. Bereits im vergangenen Sommer sei unter demselben Vorzeichen das zweite Gebäude verkauft worden, fügt Don an. Es ist die Liegenschaft Bettlachstrasse 2, wo unter anderem das «Baracoa» eingemietet ist. Käufer des Hauses war eine Firma Hugo Bäny Immobilien AG aus Zug.
In diesem Haus hatte Poli Immobilien bis jetzt auch seine Büros. Aber wohl nicht mehr lange, da die Firma keine weiteren Gebäude in Grenchen besitzt. Ein neuer Brennpunkt für die Immobilienentwickler dürfte das Hotel Elite in Biel sein, wo laut Don der Umbau inzwischen begonnen hat.
«Wir werden uns aus Grenchen nicht zurückziehen», betont Don und erwähnt, dass über die Tochterfirma Glandon Apartments weiterhin die Business-Wohnungen im EPA-Gebäude betreibe. Zudem habe man mit der Planung eines neuen Wohn- und Geschäftsgebäudes über dem EPA-Parkplatz begonnen (wir berichteten). «Unser Ziel wäre es, bis Ende nächsten Jahres ein Baugesuch einzureichen», präzisiert Don. «Wir haben auch gemerkt, dass die Behörden tatsächlich interessiert sind, dass wir hier etwas realisieren», lobt er.
Er betont auch, dass man den Umbau des EPA-Gebäudes mit dem Grenchner Gewerbe realisiert habe und dabei die Erfahrungen gut gewesen seien. Dennoch sei noch nicht entschieden, ob man selber baue oder auch dieses Projekt weiterverkaufe, sobald es baureif sei. Ohnehin habe die Stadt das letzte Wort, was mit dem Areal geschehe.
Grundeigentümer des ehemaligen EPA-Parkplatzes ist nach wie vor die Stadt. Laut Auskunft von Stadtbaumeister Daniel Gäumann soll auch das gegenwärtig überbaute Gebiet östlich des Parkplatzes bis zur Kapellstrasse in die Planung einbezogen werden. Dazu gehört das Odeon-Wohn- und Gewerbehaus sowie die Mitsubishi-Autogarage. Man plane im Einverständnis mit den aktuellen Liegenschaftsbesitzern, versichert Gäumann. In einem ersten Schritt habe nun die Stadt verschiedene Architekturbüros zu Studien für das zentrale Gebiet eingeladen. Ziel sei ein Gestaltungsplan für das ganze Areal.
Wie gross das Einverständnis der Liegenschaftsbesitzer wirklich ist, muss allerdings zurzeit offenbleiben. Mitsubishi-Garagist Hegelbach beispielsweise will der Zeitung keinerlei Auskunft geben über seine Absichten und Präferenzen. Laut Bapluk-Präsident Konrad Schleiss wurde auch die Planungskommission der Stadt bisher nicht in den Prozess involviert. Schleiss findet es aber grundsätzlich nicht schlecht, wenn die Stadt versuche, anlässlich des «grossen anhaltenden Baudrucks» die Planung im Zentrum der Stadt in die richtige Richtung zu lenken. Grosse Beachtung sei dabei der Parkplatzsituation und dem ansässigen Gewerbe beizumessen.