Die neue Grenchner Wirtschaftsförderin Karin Heimann bringt neuen Wind nach Grenchen. Das sah man bei der Präsentation des Businessplans der Stadt im Gemeinderat.
Grenchen soll als Wirtschafts-, Wohn- und Einkaufsstandort florieren. Dies ist das Ziel des alljährlich aktualisierten Business-Plans. Er wurde an der Gemeinderatssitzung am Dienstag erstmals von der neuen Wirtschaftsförderin Karin Heimann vorgestellt.
Dass Heimann neuen Wind auch in den Aktionsplan gebracht hat, wurde dabei vom Rat wohlwollend zur Kenntnis genommen.
So brachte sie beispielsweise die Idee des «Starter»- beziehungsweise «Willkommens»-Paketes ein. Dabei geht es einerseits um eine Bündelung der Beratung bei Firmengründungen, anderseits um ganz reale Willlommensgeschenke um «Botschafter für den Wirtschaftsstandort Grenchen» zu gewinnen. Neu eingeführt hat Heimann auch bereits des «Innovations-Frühstück Grenchen», eine morgendliche Austauschveranstaltung für Fachkräfte, die halbjährlich durchgeführt werden soll.
Weiter gab Heimann bekannt, dass Pläne bestehen, das leerstehende CS-Gebäude am Marktplatz temporär Jungunternehmern zu speziellen Bedingungen zur Verfügung zu stellen. Es habe zudem mehrere Anfragen gegeben für ein Gewerbezentrum. Die Stadt ist auch auf der Suche nach einem Investor für ein Hotel im Zentrum, während ein solcher für die Wiederbelebung eines Bootshafen-Projektes schon gefunden sei. Als Knackpunkt erweist sich hier die Bootsplatzvergabe, welche (noch) vom Kanton gesteuert wird.
Ferner wird laut Angaben von Stadtpräsident François Scheidegger auch ein Projekt für eine englischsprachige (öffentliche) Schule geprüft. Angestrebt wird offenbar ein Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit dem Kanton. Auch soll ein Wohnstandort-Marketing zusammen mit Firmen wie CSL-Behring angegangen werden, mit dem Ziel, dass Leute, die für den Arbeitsplatz in die Region kommen, animiert werden, auch hier Wohnsitz zu nehmen. «Grenchen hat viel zu bieten, wir müssen das nur noch bekannter machen», meinte der Stadtpräsident.
Unter den neuen Projekten des Business-Plans findet sich schliesslich noch eine Karte mit den Standortfaktoren und Entwicklungsgebieten und ein Projekt, das unter dem Titel «Uhrenwelt Grenchen», die Uhrenstadt (beispielsweise touristisch) thematisiert. Vieles hängt hier allerdings davon ab, wie stark die Industrie mitmacht.
Der Gemeinderat hat im weiteren mit 10 gegen 4 Stimmen ein Postulat von Aldo Bigolin (FDP) überwiesen. Dieser hatte darin die Errichtung von Ladestationen für Elektrofahrzeuge angeregt und einige Fragen dazu gestellt. Diese wurden von SWG-Chef Per Just beantwortet. Eine Ladestation koste je nach Grösse und Einsatz zwischen einigen tausend bis 45 000 Fr. Die SWG sei inzwischen daran, zu prüfen, ob ein «rentables Geschäftsmodell» möglich sei. Private, beispielsweise Geschäfte, bieten mitunter den Strom an den Ladestationen gratis an.
Der Gemeinderat zeigte sich für die Idee mehrheitlich offen: «Als Auto- und Energiestadt würde das für Grenchen sicher Sinn machen», sagte Alex Kaufmann (SP). Der Elektromobilität gehöre die Zukunft, meinte auch Nicole Hirt (GLP).
Richard Aschberger (SVP) zeigte sich hingegen skeptisch. Die Errichtung von Stromtankstellen sei, wenn schon, eine Aufgabe der Privatwirtschaft.
Schliesslich hat der Gemeinderat auch noch das Badi-Reglement überarbeitet. Fazit: der Einzeleintrittspreis steigt von 6 auf 7 Franken und auch die Abos schlagen auf von 80 auf 90 Fr.(für Erwachsene) und von 30 auf 35 Fr. für Schüler. Bei den Abos wird neu ein Tarif für Auswärtige eingeführt (110/50 Fr.). Der Rabatt im Vorverkauf entfällt.