Bettlach
Die Schönheit des Alltäglichen

In der Galerie im Adamhaus zeigt Sarah Weya ihre neuesten Arbeiten. Sie ist eine junge Künstlerin, die versucht, Ideen sichtbar zu machen und durch bildliche Sehweise in die Natur eindringen.

Kaspar Haupt
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Solothurner Zeitung

Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar. Die Worte des grossen Malers Paul Klee treffen fraglos auf die junge Malerin Sarah Weya zu. Neue Wege des optischen Empfindens setzt sie mit der Vereinfachung in den sinnlich wahrnehmbaren Objekten. Dabei ist aber keinesfalls ein Rückzug aus der Welt der Kunst gemeint, sondern eher eine Klarstellung und nüchterne Einschätzung dessen, was Kunst kann. Die Ausstellung in der Galerie im Adamhaus in Bettlach ist zweifelsohne ein weiterer Entwicklungsschritt der 31-jährigen in Oberdorf lebenden und arbeitenden Malerin.

Sichtbar gemachte Ideen

Von der typischen expressiven Ausdruckskraft wird die Reduktion des Motivs notabene eine Vereinfachung. Sarah Weya sieht darin die Bestätigung, dass im Ausdruck zum Einfachen die innere Wahrheit liegt. Die Authentizität des Gefühls, die Eindringlichkeit und die starke suggestive Ausstrahlung der Stillleben beruhen auf der Spannung zwischen aussagekräftiger Farbigkeit der Gegenstände und der Dunkelheit des Grundes, der so zur Ausgewogenheit der spannungsvollen Kompositionen führt. Fraglos hat Sarah Weya einen ausgeprägten Sinn für die Farbe und deren Ausdruckskraft. Der Reichtum ihrer Formensprache belegt die Malerin in ihren Landschaftsbildern.

Dabei hat sie die Motive auf einfache Formen und Flächen reduziert. Mit der Farbigkeit geht sie neue Wege des optischen Empfindens. In den Landschaften ist die spürbare Nähe des Juras vorhanden. Die besondere Farbigkeit der den Witterungsbedingungen ausgesetzten Natur prägen Weyas bildnerisches Denken. Das Schöpferische wird zum Resultat ihres intensiven Dialoges mit der Natur. Die ausgestellten figurativen Bilder sind sichtbar gemachte Ideen ihrer neuen Wege des optischen Empfindens. Weyas Kunst hat etwas Geheimnisvolles und vermittelt Schauvergnügen. Die Werke verdichten sich in den Sinnen des Betrachters, der spürt, dass in den Bildern ein Rest vom Geheimnis an sich verborgen bleibt.

Jedoch ist das Kapitel «Comics», wenn auch noch das Bildnis des faulen Katers am Anfang der Ausstellung hängt, insofern von Bedeutung, da Sarah Weya sich nach der Ausstellung dem Projekt eines Kinderbuches widmet. Mit dem Autor Kurt Steiner illustriert sie mit Comics das geplante Kinderbuch.

Die Ausstellung dauert bis zum 1. Mai. Öffnungszeiten: Sa von 14 bis 17 Uhr;So 10–12 Uhr und 14–17 Uhr.