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Die Budget-Gemeindeversammlung stand im Zeichen einer angespannten Finanzlage. Sie verabschiedete den Voranschlag 2016, der mit einem Ausgabenüberschuss von 121 510 Franken rechnet.
Die finanzielle Lage der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Grenchen-Bettlach bleibt angespannt. Die Gemeindeversammlung verabschiedete den Voranschlag 2016, der mit einem Ausgabenüberschuss von 121 510 Franken rechnet.
Einem Aufwand von 2 415 390 Franken steht ein Ertrag von 2 302 880 Franken gegenüber. Nach Abschreibungen auf dem Verwaltungsvermögen in der Höhe von 15 000 Franken und Nettoinvestitionen von 81 000 Franken resultiert ein Finanzierungsfehlbetrag von über 187 000 Franken.
Die Versammlung folgte den Vorschlägen des Kirchgemeinderates in einem Punkt nicht. Im Zuge der Sparbemühungen hatte dieser nämlich alle Zuwendungen an die drei Hilfswerke «Brot für alle», «Mission 21» und «Heks» aus dem Budget verbannt.
Christian Schwarz stellte den Antrag, zumindest 9000 Franken (je 3000) wieder in den Voranschlag aufzunehmen. Er anerkannte zwar, dass man sparen müsse, verwies aber darauf, dass man noch einen gewissen finanziellen Stock aufweise.
Die soziale Aufgabe der Kirchgemeinde gebiete es deshalb, die Hilfswerke – wenn auch in vermindertem Rahmen – weiter zu unterstützen. Support erhielt er in seinem Begehren von Pfarrer Marcel Horni. Die Versammlung stimmte diesem Antrag klar zu (30:12).
Finanzplan zeigt ganzes Ausmass
Entsprechend der nicht gerade rosigen finanziellen Aussichten, wird nur gerade das Nötigste investiert: 50 000 Franken für sicherheitstechnische Massnahmen nach Vorgaben der Gebäudeversicherung im Zwinglihaus, 14 000 Franken für einen neuen Klavier-Flügel sowie 17 000 Franken für die Ersetzung der Dachfenster im Pfarrhaus an der Schlachthausstrasse.
Der Finanzplan 2016–2019 verspricht aus finanzieller Sicht auch nicht gerade Besserung. Im Gegenteil. Bis 2019 rechnet man mit einem kumulierten Finanzierungsfehlbetrag von weit über einer Million Franken.
Dies bei einem unveränderten Steuerfuss von 12,5 Prozent der einfachen Staatssteuer. Kein Wunder also, dass sowohl Kirchgemeindepräsident Martin Joss, Verwalter Ruedi Köhli als auch der Präsident der Finanzkommission, Urs Neuhaus, weitere Sparbemühungen anmahnten.
Zwar verfügt man noch über ein Eigenkapital von ca. 1,2 Millionen Franken, aber trotzdem droht mittelfristig ohne Gegenmassnahmen ein LiquiditätsEngpass.
Die allfällige Erhöhung des Steuerfusses als Massnahme birgt naturgemäss die Gefahr von Kirchenaustritten und Mindereinnahmen in sich. Gut möglich, dass schon bald der Personalaufwand hinterfragt werden wird, macht dieser doch nicht weniger als zwei Drittel des Gesamt-Aufwandes aus.