Grenchen
Die Primarschule wächst in flottem Tempo

Ein Blick in die Jahresstatistik der Grenchner Schulverwaltung.

Andreas Toggweiler
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Die Grenchner Primarschule wächst wieder überdurchschnittlich. (Symbolbild)

Die Grenchner Primarschule wächst wieder überdurchschnittlich. (Symbolbild)

Patrick Lüthy

Gesamtschulleiter Hubert Bläsi stellte am Dienstagabend im Gemeinderat die jährliche Statistik der Grenchner Schulen vor. In der Uhrenstadt wurden im Schuljahr 2019/2020 total 1621 Schülerinnen und Schüler (SuS) gezählt, 1201 in der Primarschule und 420 in der Sekundarschule. Somit stieg allein in der Primarschule die Kinderzahl innert Jahresfrist um 55 SuS an. Nach einer leichten Abnahme des Indexes im Vorjahr wächst damit die Grenchner Primarschule wieder überdurchschnittlich.

Kanton Solothurn

Die drei Primarschulkreise Grenchens umfassen folgende Schülerzahlen: 439 im Halden, 404 im Eichholz und 358 im Kastels. Diese SuS verteilen sich auf Total 59 Schulklassen, davon 16 Kindergartenklassen. 56 Klassen entsprachen der Normklassengrösse, zwei waren grösser und eine kleiner.

Kinder aus 65 verschiedenen Ländern

Grenchen bleibt eine Multikulti-Schule. Der Anteil der ausländischen SuS pendelt je nach Schuljahr um eine 50-Prozent-­Marke. Der höchste Ausländeranteil wurde in der 2. Klasse mit 53 Prozent registriert, der tiefste in der 6. Klasse mit 42 Prozent. Zum Vergleich: Im Kantonsdurchschnitt beträgt der Ausländeranteil in der Primarschule 26–28 Prozent. Die Quote in Grenchen ist somit fast doppelt so hoch.

Es wurden Kinder aus 65 Nationen (alle Schulstufen) registriert (+3). Nach den Schweizer Kindern (852, +19) folgt als grösste Gruppe Italien (109, +11), gefolgt von Mazedonien (90, +8), Serbien 89, Kosovo (84, +4) und der Türkei (55, +6). Dann folgen Deutschland (41, -9), Eritrea (36, -1), Sri Lanka (31, -2) und Portugal (15, -4). Von 0 auf 10 schnellte die Zahl der Kinder aus Rumänien.

Bald zwei Drittel Fremdsprachige

Erhoben wurde schliesslich auch die Fremdsprachigkeit, und zwar per Selbstauskunft der Eltern bei Anmeldung in der Schule. Der Anteil der Fremdsprachigkeit in der Primarschule (inkl. Kindergarten) wuchs demnach im Vergleich zum letzten Schuljahr von 61,6 Prozent auf 62,5 Prozent. «Die tatsächlichen Sprachkenntnisse des Kindes werden für diese Erhebung nicht geprüft», merkt die Schulverwaltung an. So betrug auch in der Sekundarschule der Anteil «Fremdsprachiger» 59,3%.

Über alle Schulstufen zusammen besuchten 66 SuS zusätzlich den Unterricht. Beim Start ins aktuelle Schuljahr sind 29 SuS dazugekommen. Diese Zahl wächst, mitunter aufgrund der rasanten Bautätigkeit in Grenchen, auch während des Jahres weiter an.

«Um die höhere Anzahl von SuS beschulen zu können, muss die Schulraumplanung wie vorgesehen umgesetzt werden», heisst es im Reporting der Grenchner Schulen weiter. Die Planung für den Ausbau im Kastels, welche auch eine Doppelturnhalle umfasst, sei auf gutem Weg. Hier kommt es noch zu einer Volksabstimmung. Bereits in der Umsetzungsphase befindet sich die Verlegung der Schulküchen ins Schulhaus I. Damit werden zusätzliche Schulzimmer in den Quartierschulhäusern möglich.

Spezielle Förderung: «Eine Herausforderung»

«Die Umsetzung der speziellen Förderung zeigt sich als Herausforderung», schreibt Gesamtschulleiter Hubert Bläsi in seinen Schlussbemerkungen zur Schulstatistik. Dies, weil der Anteil der SuS mit Förderstufe (FS) A (Klassenlernziele) und B (individuelle Lernziele) sehr hoch sei. «Es braucht zusätzliche Ressourcen, um diesen Schülerinnen und Schülern gerecht werden zu können, wie es beim System mit Kleinklassen der Fall war.»

Im 7. Schuljahr der Sek I B wurde in Grenchen zum ersten Mal «integrativ» unterrichtet. Ungefähr 50 Prozent aller SuS wiesen dabei Förderstufe A oder B auf. «Es hat sich gezeigt, dass es notwendig ist, dass auch für FSA-Schülerinnen und -Schüler während aller Deutsch- und Mathematiklektionen eine Förderlehrperson vor Ort sein sollte. Der Einsatz der Förderlehrpersonen mit nur einer von drei Lektionen in den Fremdsprachen war nur ein Tropfen auf den heissen Stein und hat sich insbesondere im Französisch nicht bewährt.» Auch in Fächern des Sachunterrichts sei aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse Unterstützungsbedarf vorhanden. Auf das neue Schuljahr hin wurde das System angepasst. Aufgrund der «grossen Probleme» werde Französisch jetzt in zwei Niveaugruppen unterrichtet. (at.)