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Corona-konform fand am Mittwoch die kleine Einweihungsfeier der neuen Kunstrasen-Fussballplätze auf dem «Wembley» statt. Statt eines Apéros gab es einige Versuche mit dem Ball, wie es sich auf dem Rasen «tschuttet».
«Gut Ding will Weile haben», meinte Stadtpräsident François Scheidegger in seiner Eröffnungsansprache vor der kleinen Gruppe, die zum offiziellen Akt eingeladen worden waren. Ein Meilenstein sei mit der Fertigstellung der Kunstrasen-Fussballfelder erreicht worden, so der Stadtpräsident. Scheidegger erinnerte an die lange und leidige Geschichte, war doch im Oktober 2011 ein erstes Projekt für ein Kunstrasenfeld an der Urne knapp gescheitert.
Doch bereits vor seiner Amtsübernahme als Stadtpräsident sei er von den Fussballclubs kontaktiert worden. Denn die Notwendigkeit von Allwetterplätzen war nie bestritten. Gemeinderat und auch er selber hätten aber auch ein Entgegenkommen der Fussballclubs gefordert, was schliesslich in der Fusion von drei der vier Clubs mündete: Der FC Grenchen fusionierte mit Wacker und zwei Jahre später auch mit Fulgor. Einzig ItalGrenchen habe den Alleingang gewählt, was man aber akzeptiere. «Konkurrenz belebt das Geschäft, sagt man», so Scheidegger. Und Konfliktsituationen gehörten grösstenteils der Vergangenheit an, betonte Scheidegger.
«Wir können stolz sein auf unsere tolle und beeindruckende Infrastruktur», sagte Scheidegger. Die Stadt Grenchen habe sich bereit gezeigt, in den Fussball zu investieren. Und auch der Gemeinderat sei hinter dem ausgezeichneten, von der Baudirektion ausgearbeiteten Projekt gestanden. Das sei auch wichtig, denn ein solches Projekt müsse breit abgestützt sein, wenn es auch an kritischen Stimmen nicht gefehlt habe. Doch letztendlich stimmte der Souverän an der Gemeindeversammlung am 4. Dezember 2019 dem Kredit von 2,2 Mio. Fr. mit 159 zu 27 Stimmen bei 11 Enthaltungen deutlich zu. Nun bleibe nur noch die offizielle Übergabe an die beiden Fussballclubs, den FC Grenchen 15 und ItalGrenchen. Und nicht zu vergessen: An die Grenchner Jugend.
Damit sei es aber noch nicht getan, mahnte Scheidegger. Wichtige Projekte, wie die Sanierung des Stadions Brühl stünden noch an. Wenn die Betonsanierung erfolgt sei, die Stehrampe und die sanitären Anlagen saniert seien sowie eine Lösung für ItalGrenchen gefunden werde, verfüge Grenchen über eine einzigartige, tolle Sportinfrastruktur mit Fussball, Velodrome und Turnerstadion. «Bis es soweit ist, braucht es noch etwas Geduld. Wir sind an der Arbeit, in einem finanziell schwierigen Umfeld.»
Nach dem offiziellen Teil amüsierte sich Stadtbaumeister Aquil Briggen und FC Grenchen-15-Doyen Marcel Bolliger bei einem kleinen Passspiel über das Rollverhalten des Balls, der auf jeder der Kunstrasenbahnen eine kleine Kurve zog. Da die Bahnen abwechselnd und richtungswechselnd verlegt wurden, ähnelt die Bahn des Balls einer Schlangenlinie. "Eine echte Herausforderung für jeden Goalie", meinte ein Zuschauer lachend. Das lege sich allerdings mit der Zeit, versicherte der Stadtbaumeister. Das sei nur ganz am Anfang so.
Wer weiss, vielleicht wird Grenchen jetzt zum Hotspot für exquisite Goalietrainings der anderen Art. Jedenfalls hat Grenchen nun tatsächlich einen weiteren Meilenstein gesetzt, auf den die Stadt stolz sein kann.
Das bestätigte auch FCG-Präsident Giovanni Eterno: "Früher, da mussten wir nach Biel oder Zuchwil ausweichen, wenn unsere Plätze nicht bespielbar waren. Jetzt werden die umliegenden Vereine bei uns anklopfen, ob sie hier trainieren oder spielen können. Wir können echt stolz sein auf diese wunderbare Infrastruktur."