Die Sommersaison des Marktes in Grenchen ist vorbei. Familie Stauffer aus Staad zieht eine positive Bilanz.
Seit eh und je essen Menschen Gemüse. Das älteste aller Lebensmittel ist denn auch ein gutes Geschäft, da die Nachfrage immer gewährleistet ist. So kommt es, dass es den Familienbetrieb der Stauffers schon seit über achtzig Jahren gibt. Bereits die Grosseltern des Gemüsebauers Bernhard Stauffer haben auf dem Markt in Grenchen ihr Gemüse angeboten. 1988 hat er zusammen mit seiner Frau Susanne den Hof in Staad übernommen. Seither führt sie jeden Tag minutiös Tagebuch über die Anbauplanung. «Heute sind diese Daten Gold wert. Wir können unsere Arbeiten viel genauer planen als zu Beginn», meint Susanne Stauffer.
Mehr Sorten, kleinere Mengen
Seit die beiden das Geschäft übernommen haben, hat sich viel geändert. Susanne Stauffer: «Die Konsumenten kaufen anders ein als früher. Sie wollen eine möglichst grosse Bandbreite an Gemüsesorten, kaufen jeweils aber nur kleine Mengen von einem Gemüse ein. Dies hängt auch damit zusammen, dass die Familien zusehends kleiner werden.»
Darauf reagieren die Gemüseproduzenten, indem sie das Gemüse früher ernten oder die Setzlinge mit kleinerem Abstand ansetzen. So wird das Gemüse weniger gross.
Insgesamt sei die Nachfrage allerdings gestiegen, bemerkt Bernhard Stauffer: «Das frische Gemüse vom Markt liegt wieder im Trend, die Leute suchen das. Aufgefallen ist mir, dass vermehrt auch junge Frauen mit ihren Kindern auf dem Markt einkaufen gehen. Heute wird wieder mehr auf eine gesunde Ernährung geachtet als noch vor einem oder zwei Jahrzehnten.»
Nicht zuletzt deshalb kann für den ganzen Grenchner Markt ein positives Fazit über die vergangene Sommersaison gezogen werden, wie der Präsident des Ressorts Markt Erich Dubach, betont: «Unsere Marktfahrer waren mit dem Sommer sehr zufrieden. Das gute Wetter mit wenigen Regentagen hat viel dazu beigetragen. Lediglich die Käser klagten über stagnierende Verkaufszahlen.» Dies liege daran, dass die Konkurrenz mit sieben Anbietern gross ist. Aber auch beim Käse sei der Gesamtumsatz gestiegen. Laut Dubach ist für die guten Ergebnisse der vielfältige Mix an Marktfahrern verantwortlich. «Auf dem Grenchner Markt findet man einfach alles. Dies reicht vom Gemüse, Fleisch, Fisch und Käse über südländische Spezialitäten wie Pasta und Oliven. Ausserdem ist unser Markt nicht am Samstag, sondern am Freitag und am Dienstag.»
Auch die Bauernfamilie Stauffer war mit dem Verkauf des Sommergemüses zufrieden, wie Bernhard erzählt: «Der Frühling war gut, dann gab es einen Kälteeinbruch im Mai. Im Sommer war es normal warm und trocken. Deshalb war der Pilzdruck gering.» Bisher sei die Saison nach ihren Vorstellungen verlaufen. Ein lukratives Geschäft konnten die Stauffers mit den grünen Spargeln machen, da es wegen der schwierigen Verarbeitung nur wenige Produzenten gäbe.
Beliebt: Zwiebeln und Karotten
Mit gemischten Gefühlen blickt Daniel Brandt, Präsident des Gemüse-Verbandes der Kantone Bern und Fribourg zurück. Im Mai und im Juni wurde im Seeland zu viel Gemüse produziert. «Die restliche Sommersaison war dann aber zufriedenstellend im Gegensatz zum Vorjahr. Vor allem Zwiebeln und Karotten verkauften sich gut,» so Brandt. Nun sei aber noch abzuwarten, was der Rest des Jahres bringt.